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Netflix-Doku: The Greatest Night In Pop

"The Greatest Night In Pop" soll es gewesen sein, damals im Januar des Jahres 1985, als der Song "We Are The World" in Los Angeles eingespielt wurde. Behauptet zumindest Netflix, die es 1985 allerings noch nicht gab - im Gegensatz zu mir. Was ich damit sagen will: Es ist ein kompliziertes Unterfangen, als Zeitzeuge diese Doku zu schauen, denn aus musikalischer Hinsicht war und ist die Schmalzballade "We Are The World" grauenvoll. Dennoch ist die Entstehungsgeschichte dieses Songs sicherlich eine Doku wert. Anders als bei Bob Geldofs weltberühmtem Charity-Event Live Aid desselben Jahres dürften sich die wenigsten daran erinnern, wie oder warum eigentlich "We Are The World" zustande kam.

Und hier setzt "The Greatest Night In Pop" an. Es war selbst für damalige Verhältnisse eine absolut unvorstellbare Idee, dass etwa Michael Jackson, Lionel Richie, Cyndi Lauper und Harry Belafonte dieselbe Studioluft atmen. Und das sind nur vier wahllos herausgepickte Artists. Um die Hungersnot in Äthiopien zu lindern, sprangen damals einige über ihren Schatten, selbst Bob Dylan und Bruce Springsteen, deren musikalisches Schaffen wohl am wenigsten mit dieser Art von Song (komponiert von Lionel Richie und Jacko) kompatibel ist. Mitanzusehen, wie der Commodores-Mann gemeinsam mit Produzent Quincy Jones den Flohzirkus in den Griff bekommt, angefangen vom nicht unwichtigen Hinweisschild an der Studiotür ("Check your ego at the door"), die schüchternen Gesangsversuche des großen Dylan vor der anwesenden Kollegenschaft und das allgemeine Warten auf Prince, der dann doch nicht auftaucht, macht diesen Doku-Rückblick zu einer unterhaltsamen Sache. Man sollte nur damit umgehen können, den entsprechenden Song anschließend nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen.

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