Eventim-Chef: Impfnachweis für Konzerte?
Entstanden ist die Diskussion aufgrund eines Wirtschaftswoche-Interviews des Vorstandsvorsitzenden von CTS Eventim, Klaus-Peter Schulenberg. Dort plädierte er zwar in keinster Weise für Konzertbesuche exklusiv für Geimpfte, artikulierte aber den Wunsch, dass privatwirtschaftliche Veranstalter die Möglichkeit haben sollten, "eine Impfung zur Zugangsvoraussetzung zu machen." Allerdings nicht jetzt oder im Sommer, sondern "wenn einmal alle die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen".
Damit war das Thema gesetzt, zu dem jeder bis runter zum Kommentarspalten-Pöbel eine Meinung hat. Einzig der Zeitpunkt mutet kurios an: Während Forscher gerade mit Sorge neu auftretende Corona-Mutationen unter die Lupe nehmen, derzeit ausschließlich Menschen über 80 Jahren geimpft werden und nach wie vor die Frage im Raum steht, ob geimpfte Personen das Coronavirus eventuell noch weiterverbreiten, mutet eine Diskussion über Impfnachweise von Konzertbesuchern fast schon surreal an - außer es ging um die "Tausend Träume"-Seniorenstift-Reunion-Tour der Amigos. Da ich hiervon aber nichts gelesen habe, vermute ich, dass Schulenberg einerseits seine Aktionäre bei Laune halten will, und außerdem mit dem Interview lanciert, dass sich CTS Eventim nach dem gigantischen Scheuer-Debakel jetzt neu aufstellt: Vom Maut- zum Impfzentren-Dienstleister. So greift etwa das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein für die Vergabe von Impfterminen bereits auf das CTS-System zurück.
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