Seite 10 von 14

Nancy Sinatra: Große Retrospektive

Letzten Sommer feierte Nancy Sinatra ihren 80. Geburtstag zuhause in Palm Springs, doch wie bei vielen anderen Menschen auch, entfiel die große Party. Da Sinatra obendrein Witwe ist, stürzte sie sich im Kampf gegen die lähmende Isolation in die Arbeit. Ergebnis: Die Werkschau "Nancy Sinatra: Start Walkin' 1965-1976", die die großen Songs der Chanteuse, Schauspielerin und Aktivistin in Erinnerung ruft. Der Schwerpunkt liegt auf elf intensiven Jahren, maßgeblich befeuert vom dunklen Songwriting-Lord Lee Hazlewood, dessen Klassiker "These Boots Are Made For Walkin'" Nancys Namen 1966 im Musikgeschäft etabliert. Wie der Compilation-Vorabsong "(L'été Indien) Indian Summer" andeutet, sind nicht nur die weithin bekannten Songs (u.a. von "Nancy & Lee") mit dem 2007 verstorbenen Schnauzbart-Maestro auf der Tracklist, sondern auch übersehene Raritäten.

Erst kürzlich schickte Sinatra im Guardian-Interview dem ehemaligen US-Präsidenten Trump ein lautes Grollen hinterher: "Ich habe keinen Schimmer, was ich getan hätte, wenn Biden verloren hätte. Ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, das Land zu verlassen. Ich verstehe nicht, wie dieses großartige Land so tief sinken konnte. Ich werde den Trump-Wählern nie verzeihen, niemals. Diese Wut wird bleiben, ich hoffe, sie tötet mich nicht."

Als Trump bei seiner Amtseinführung 2017 Frank Sinatras "My Way" abspielte, twitterte die langjährige Unterstützerin der Demokraten zurück: "Just remember the first line of the song: And now the end is near". Ihr Vater sei ebenfalls kein Fan Trumps gewesen. Als der frühere Immobilienunternehmer nach einem Auftritt Sinatras 1990 in seinem Casino in Atlantic City die Gage zurück hielt, habe Frank geantwortet: "Go fuck yourself."

Seite 10 von 14

Weiterlesen

Noch keine Kommentare