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Dynamic Pricing: Britische Regierung will einschreiten

Die britische Regierung will nun gegen die Methode drastisch ansteigender Ticketpreise vorgehen. Kulturministerin Lisa Nandy bezeichnete Dynamic Pricing als "deprimierend" und stellte eine gründliche Untersuchung in Aussicht, die für mehr Transparenz und faire Preise sorgen solle. Preissteigerungen bis zu 400 Prozent will auch die Dubliner Europaabgeordnete Regina Doherty nicht länger hinnehmen und forderte eine Untersuchung von Ticketmaster durch die irische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission. "Jedes Ticket war immer gefragt", nimmt sie der Argumentation des Ticketanbieters Wind aus den Segeln, "daher ist es einfach übertrieben, 300 Euro für Stehplätze zu zahlen."

Die Reseller-Schmiede Viagogo hat bekanntlich keinerlei Probleme mit dem Angebot überteuerter Tickets, vielmehr hat sich das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Genf dadurch erst einen Namen gemacht. So verwundert es kaum, dass Geschäftsführer Cris Miller die Viagogo-Praxis auch im Falle von Oasis für rechtmäßig ansieht: "Der Weiterverkauf ist in Großbritannien legal und Fans sind immer durch unsere Garantie geschützt, dass sie ihre Tickets rechtzeitig zur Veranstaltung erhalten oder ihr Geld zurück bekommen", so Millers zynischer Kommentar. Am Wochenende fanden sich dort Tickets für die London-Shows für bis zu 5.909 Pfund, so die Manchester Evening News. Miller beeilte sich zu betonen, dass der Hype zum Start des Vorverkaufs stets am höchsten sei. So habe man auf Viagogo im Sommer für einige britische Konzerte von Taylor Swifts "Eras Tour" nur 80 Pfund bezahlen müssen. Gegen die Praktiken des Ticket-Zweithändlers waren in den letzten Jahren u.a. Rammstein und Die Ärzte gerichtlich vorgegangen.

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