Seite 19 von 39

Mai 2016

Eagles Of Death Metal zu hören war auch schon mal geiler. Der vom Terroranschlag auf das Konzert seiner Band im Pariser Bataclan Ende 2015 offensichtlich schwer traumatisierte Sänger Jesse Hughes wittert in einem neuen Interview eine muslimische Verschwörung hinter dem Blutbad. Zwei französische Festivals streichen seine Band in der Folge aus ihrem Line Up. Obwohl er sich zwei Monate zuvor ausführlich für erhobene Vorwürfe und Verdächtigungen gegen Mitarbeiter des Pariser Clubs Bataclan entschuldigte, stellt Hughes diese nun abermals unter Generalverdacht und bastelt sich aus diversen selbst erlebten Details einen größeren Zusammenhang. Dass er noch während des Terrorangriffs vor dem Club "feiernde Muslime in den Straßen" gesehen haben will, zählt zu den besonders heiklen Passagen des Gesprächs.

Im libertären Online-Outlet Taki's Magazine scheint der bekennende Waffennarr und Trump-Anhänger Geistesverwandte gefunden zu haben, die dem Sänger mehr Honig um den Schnauzbart schmieren als jede Album-Review von mir. Hughes habe den Islam als das Problem erkannt und fechte einen Kampf gegen politische Korrektheit aus, himmelt ihn der Autor an. Die liberale Mentalität der Franzosen (oder Europäer) sei ohnehin die Wurzel allen Übels. Anstatt sich anständig (mit Waffen) zu verteidigen, würden alle gleich mit erhobenen Händen kapitulieren, so in etwa lassen sich einige Statements von Hughes deuten. Das Ende vom Lied? Die Facebook-Seite von Pegida postet das Interview. Bäh. Und ich summe seither Moby: Why does my heart feel so bad?

Seite 19 von 39

Weiterlesen

1 Kommentar