September 2016
Der Echo ist fürn Arsch. Jetzt hat es sogar die ARD begriffen, die die lausige Promihuren-Veranstaltung ins Randfernsehen abgeschoben hat. Bereits im September geilte sich der neue "Preis für Popkultur" als eine Art Anti-Echo in die Schlagzeilen. Naheliegende Idee: Künstlerinnen und Künstler aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung zu prämieren. Yeah. Eine vom Berliner Verein zur Förderung der Popkultur installierte Jury aus 350 Mitgliedern aus Musikjournaille, Labelbetrieb und Fachhandel achtete dann sorgfältig darauf, dass ja kein Frei.Wild oder ähnlicher Rotz nominiert wird. Nominiert werden kann sowieso nur, wessen Lebensmittelpunkt sich in Deutschland befindet. Ha!
Bernd Begemann mimte den, nun ja, witzigen Conferencier der Sause im Berliner Tempodrom (Arte übertrug live im Netz), viele junge Künstler guckten ernst in die Kamera, und dank Bosse, Beginner und Deichkind herrschte richtig wohlig-vertraute Echo-Atmo. Dass die von mir totgehypte Mine in der Kategorie "Lieblings-Solokünstlerin" auf ebenso viele Stimmen kam wie die favorisierte Peaches, zählte noch zu den spannenderen Resultaten des Abends. Hier die Winnerlist:
Schönste Geschichte: Jan Böhmermann - "Schmähkritik"
Hoffnungsvollster Newcomer: Drangsal
Lieblings-Solokünstler: Bosse
Lieblings-Solokünstlerin: Peaches und Mine (gleiche Stimmzahl)
Lieblingsband: Moderat
Lieblingsalbum: Moderat - "III"
Lieblingslied: Casper feat. Blixa Bargeld, Dagobert, Sizarr - "Lang lebe der Tod"
Lieblingsvideo: Beginner - "Ahnma"
Gelebte Popkultur: Golden Pudel Club Hamburg
Beeindruckendste Live-Show: Deichkind
Spannendste Kampagne: Refugees Welcome
Ehrenpreisträger: Kraftwerk
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