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US-Investor kauft Wacken Open Air

Ackerland mag immer schwerer zu bewirtschaften sein, aber das gilt natürlich nicht für alle Böden. In Schleswig-Holstein gibt es einen Acker, der ist millionenschwer, denn auf ihm findet das Wacken Open Air statt. Letzte Woche machte die Meldung die Runde, dass dem US-Investor KKR das größte Heavy-Metal-Festival der Welt 1,3 Milliarden Dollar wert ist. Diese Summe streicht offenbar der britische Veranstalter Superstruct Entertainment ein, der das Wacken seit 2017 fünf Mal ausrichtete (2020 und 2021 fand das Festival wegen Corona nicht statt).

Kein Wunder: Die Geschichte des 1990 nahe Itzehoe als Nischen-Treffpunkt gegründeten Festivals ist eine einmalige Erfolgsgeschichte, die Veranstaltung ist längst ein Event und eilt von Rekord zu Rekord. So auch die Ticketnachfrage: Für das in vier Wochen stattfindende Open Air gingen alle 85.000 Tickets zu 333 Euro in weniger als fünf Stunden weg. Während Superstruct zahlreiche Festivals in Europa und Asien ausrichtete, sieht das Beteiligungsportfolio des US-Finanzinvestors etwas anders aus. Dort findet man zwar das Musiklabel BMG, aber auch die Berliner Immobilienfirma Velero und den Rüstungskonzern Hensoldt. Das Wacken in der Hand von Heuschrecken? Vermutlich unvermeidbar als Big Player auf dem Weltmarkt.

Dass sich aber das Image von Rüstungsunternehmen seit dem russischen Angriffskrieg 2022 gewandelt hat, wurde schon kürzlich sichtbar, als der Konzern Rheinmetall als Sponsor bei Borussia Dortmund eingestiegen ist. Zudem, so fair muss man sein, ist das Thema Waffen dem Metal-Genre jetzt auch nicht völlig fremd. Aber das sind ja auch nur theoretische Fragestellungen. Wichtig bleibt, was das Bier kostet. Und hier lag das Wacken letztes Jahr schon bei 6,40 Euro. Preislich dürfte die Spirale sich auch hier weiterdrehen. Apropos Dortmund: Gäste des EM-Spiels Deutschland-Dänemark mussten neulich für ein Bier 10 Euro berappen.

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