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Deep inside the Arschkriecherindustrie

Dass der die TV-Übertragung abschließende Queens-Song nach etwas mehr als der Hälfte von Sponsoren überblendet wurde und sodann als Hintergrundmusik für den Grammy-Abspann herhalten musste, trieb Hassnudel Trent zur Weißglut. Kurioserweise sprechen wir hier von demselben Mann, der in vorausgegangenen Jahren folgende Definition für die Grammys übrig hatte: "Warum jucken die Grammys niemanden mehr? Weil die Show künstlich und billig rüberkommt, wie ein Beliebtheitswettbewerb, bei dem ein kleiner Insiderzirkel entscheidet." Vor zwei Jahren ließ er die Metaphern dann gleich ganz weg: "Die Grammys bringen mich dazu, Musik zu hassen und allen voran jeden einzelnen in dieser Arschkriecher-Industrie."

Wahnsinn, wie weh es offenbar tut, wenn man gegen Vampire Weekend verliert ("Modern Vampires Of The City" stach Reznors "Hesitation Marks" als bestes Alternative-Album aus). Natürlich hat er im Kern recht mit seiner Wut, vor allem, weil man sich kaum etwas Gegensätzlicheres vorstellen kann, als eine Hilton-Hotelwerbung mit QOTSA-Jingle. Aber es sind die Grammys, es ist First Class-Showbiz und wenn Oscar- und Grammy-Preisträger Reznor ernsthaft erwartet hatte, dass man das musikalische Showfinale bis zum letzten Akkord überträgt, ist er mental vielleicht doch noch so independent, wie ihn sich viele seiner alten Fans wünschen. Oder etwas nachvollziehbarer: Er kam nicht damit klar, dass ihm Buckingham "Copy Of A" verhunzt hat.

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