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Konzertbetrieb: Der Motor ruckelt

Das Live-Geschehen brummt, die Clubs und Festivalwiesen sind voll, der postpandemische Konzertkalender trotz nicht erfolgtem Post-Pandemie-Status ein einziges Überangebot. Mehr Geld als 2019 haben Musik-Liebhaber*innen heutzutage aber nicht übrig, eher im Gegenteil, so dass man sich an einer Hand abzählen kann, dass diese vielfach bemessene Konzertlust, die das Land seit einigen Monaten erfasst, auch eine Kehrseite hat. Dicke Props an dieser Stelle für die Leutgeb Entertainment Group, die den Ticketkauf für ihre eigenen Shows mit einer so nachvollziehbaren wie notwendigen Warnung versieht:

Spaß beiseite: So locker wie einst plant sich eine Tour heutzutage nicht mehr - ob national oder international. Beispiele für Absagen finden sich zuhauf: Bei Shawn Mendes, Fred Durst und Grönemeyer waren es gesundheitliche Gründe bzw. Corona-Erkrankungen, Paul Weller cancelte seine Mai- aber auch die September-Termine aufgrund von Corona-Beschränkungen, Latin-Superstar J. Balvin nannte "einige unvorhergesehene Produktionsherausforderungen" als Begründung, die Scorpions und Lena "fehlende Sicherheit", wobei die Hannoveranerin auch ihr eigenes Verantwortungsbewusstsein ins Spiel brachte. Eine Gabe, die man spontan nicht mit Nena assoziieren würde, trotzdem schön für uns alle, dass auch sie ihre diesjährige Tour abgesagt hat. Herr Naidoo will sogar erst "nach Ende der Pandemie" zurück kommen - möge sie noch Jahre anhalten.

Das PULS Open Air auf Schloss Kaltenberg musste Anfang Juni am Morgen des Festivalbeginns aufgrund eines sehr kurzfristigen Ausfalls einer großen Anzahl an Ordnungskräften auf dringende Empfehlung der Sicherheitsbehörden abgesagt werden. Spätestens hier wurde deutlich, dass der durch Corona verursachte Personalmangel den Konzertveranstaltern zu schaffen macht.

Auch Konzerte, die erst 2023 stattfinden sollten, werden bereits abgesagt. Etwa von Revolverheld, die nach Rücksprache mit Expert*innen aus der Konzertbranche, der Medizin und der Politik zu folgender Erkenntnis gekommen sind: "Für die Wintermonate kann einfach noch nicht sicher genug geplant werden (...) Niemand kann aktuell garantieren, dass es in den kommenden Wintermonaten einen uneingeschränkten Kulturbetrieb geben kann und wir werden wohl leider nicht die Einzigen bleiben, die darauf reagieren müssen. Unsere gesamte Branche leidet aktuell offensichtlich an Long Covid." In dieses Horn bläst auch Dirk Darmstädter ...

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