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Martha High nennt sich 'Göttin des Soul'

"Ich bin einfach vor deiner Liebe weggelaufen / ich laufe einfach weg", und diese Zeile hundert Mal wiederholen, bis es sich immer tiefer in den Gehörgängen festsetzt. Martha High hat einen crémig-süßen Ohrwurm, "Walked Away", auf ihrem neuen Album "Nothing's Going Wrong". Saxophone und Background-Chöre wetteifern. Motownig klingt es, und das überrascht nicht: Martha gehört mit 75 Jahren zur Generation des Black Power Movement, und der Rest des Albums steckt entsprechend voller Gesellschaftspolitik. Feuer lodere in ihren Knochen, sagte sie mal in einem Songtext. Wie es sich für eine First Lady of Soul gehört, eröffnete Martha das Soul-Jahr mit ihren schlagkräftigen Songs.

Limitiertes pinkfarbenes Vinyl machte am 10.01. den Auftakt, im Stream ertönt das Album seit 17.01., es folgten CD (31.01.) und LP (07.02.2020). Die Namen, mit denen Martha arbeitete, waren riesig: George Clinton, James Brown, Maceo Parker. Marthas 'Italian Royal Family' stammt nun tatsächlich aus Italien. Das Album entstand in Rom unter der Regie von Luca Sapio, quasi dem italienischen Laith Al-Deen - einem der wenigen, die dort die Soul-Flagge hissen. Von dort aus behandelt Martha das Thema Einwanderung in ihre Heimat, die USA. Sie geht vom Standpunkt der Träume und Illusionen aus, die sich die Einwandernden machen. Amerika, unbegrenzte Möglichkeiten? "Du kannst deinen Traum nicht bauen / im Land der gebrochenen Versprechen." "Land Of The Broken Promises", ein zweiter Anspieltipp:

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