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Platz 2: Prince (2007)

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Neben der musikalischen Seite dürfte die größte Leistung von Prince und seiner New Power Generation gewesen sein, dass es die Damen und Herren in ihren Stöckel- und Plateaschuhen nicht achtkantig aufs Maul gelegt hat. Am 4. Februar 2007 schüttete es Hunde und Katzen. Prince sorgte sich um seine Mitstreiter, ihm selbst war das Wetter egal. Der Legende nach fragte er bei den Organisatoren nach, ob sie vielleicht nicht noch mehr Wasser von oben nachkippen könnten.

So ging es dann auf einer vom 'Love Symbol' umrahmten Bühne in die Vollen. Der Musiker gab sich nicht damit zufrieden, ein kleines Best Of-Set aus seinen größten Hits zu spielen, er zimmerte sich eine feine Setlist aus Covern und eigenen Songs zusammen. All das natürlich spektakulär und optisch perfekt in Szene gesetzt. An seiner Seite die beiden Zwillinge Maya und Nandy McClean, aka The Twinz. Wer bis dato nicht geglaubt hat, welche Genre-übergreifende Koryphäe der Mann aus Minneapolis ist, wurde spätestens mit diesem Auftritt eines Besseren belehrt.

Mit dem kurzen Intro zu "We Will Rock You" geht er direkt in "Let's Go Crazy" über und malträtiert seine Gitarre bis zum Anschlag, Singalongs mit dem Publikum inklusive. Dann folgt Entertainment in bester funky Prince-Manier mit "Baby I'm A Star". Das muss man sich einmal vorstellen: Der Typ hat Welthits im Gepäck und spielt die B-Seite von "Take Me With U" auf der größten Bühne von allen. Zur CCR-Nummer "Proud Mary" im Stile von Ike und Tina Turner unterstützt ihn eine Marchingband mit Neon-Applikationen, die links und rechts der Bühne auf und ab marschiert.

Mit dem Dylan-Cover in der Hendrix-Adaption von "All Along The Watchtower" zeigt der Purple One dann endgültig, dass er die zweite Hälfte des Begriffes 'Halftime-Show' nicht nur verstanden hat, er definiert sie einfach neu und leitet strack in den Foo Fighters-Track "Best of You" über. Dave Grohl gefällt das. Mit seinem "Purple Rain" im Rain of Miami beschließt er einen Auftrit, der von der mausikalischenn Seite definitiv der beste in der Halftime-Show-Geschichte ist. Eine klitzekleine Kontroverse lieferte Prince aber dann doch auch noch ab, als er hinter einem Vorhang auf der Gitarre solierte und von hinten mittels Spot angestrahlt wurde. 150 Leuten gefiel das gar nicht. Sie sahen darin eine phallische Symbolik. Ach, Gottchen.

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