China I - Zeit der konkurrierenden Labels
Südkorea und Japan hatten wir ja schon, es folgt ein Blick auf die chinesische Elektroszene. Fühlt sich für mich wie eine Logikkette an. Das Gute an elektronischer Musik ist aus Sicht der KP, dass dabei wenig Dissonanz vokal gemacht werden kann, es spricht ja niemand (verbotene Dinge aus). Trotzdem ist der Affentanz natürlich suspekt und verwestlicht, ganz easy geht es also nicht und so mancher Club wurde erratisch geschlossen.
In den letzten Jahren sind es vor allem zwei Labels aus Shanghai, die eine wichtige Gatekeeper-Funktion für chinesische elektronische Musik einnahmen: SVBKVLT und Genome 6.66Mbp. Wer was wurde, wurde es meist über Veröffentlichungen dort.
Hyph11E ist das beste Pferd im Stall von SVBKVLT, ihre Musik und ihre Sets gespenstisch schön und doch druckvoll. Das Roster dahinter ist aber ebenfalls stark, exemplarisch sei Prettybwoy genannt, der hier auf "Island" beeindruckt. Schräg, weird, zwingend, geil.
Genome ist die deutlich kleinere Nummer, eher en vogue als so richtig kommerziell erfolgreich, aber mit kaum weniger interessanten Charakteren. Dazu gehört definitiv Karl Wille, dessen neue Single irgendwie Musik ist, keine Ahnung, wie man das nennt. Barock Electro? Ist jedenfalls hawt. Dirty K kann ebenfalls richtig was; wer zu "Taipei Prince" nicht tanzen muss, der verfügt über andere Selbstbeherrschungskräfte als ich.
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