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7. Frank Hemd vs. Dima Richman RR (VBT 2015, Halbfinale)

Das Beste am VBT: Seine demokratische Natur erlaubt, dass eigentlich wirklich jeder seinen Style durchdrücken kann, wenn er ihn nur cool genug verpackt. Enter Frank Hemd: Dieser Dude hat im Laufe des 2015er-Turniers seine ganz eigene Welt ins Turnier gepresst, indem er nach aller Herzenslust seine Pop-Sensibilitäten ausgespielt, zehntausend absurdistische Insider aufgezogen und Gegner im Grunde genommen mit der Macht der Unvorhersehbarkeit besiegt hat.

Auf dem Weg ins Finale kam seine beeindruckendste Runde wohl im Konter gegen Dima Richman zustande, der ihn im Halbfinale auf einem Dubstep-Beat mit einem persönlichen Angriff angegangen ist. Nicht nur, dass er den Beat musikalisch mit Bravour meistert, sondern auch, dass er sehr selbstreflektiert und gefasst kontert, macht diese Runde großartig. Dass man den Status Quo der Homophobie einfach so ansprechen und kritisieren kann, ist im deutschen Battle-Universum auch selten jemandem aufgefallen. Dass man es aber, wie Frank, auch noch in eine kurzweilige, atmosphärische und zuweilen fatal treffende Runde verpacken kann, macht das Gesamtwerk noch beeindruckender.

Was hat er noch so gemacht?

"Ein Album. Es Ist Sehr Gut" und "One Dollar Smile" heißen die beiden Alben, die Frank seither veröffentlicht hat und die ihn konsequent weiter in Richtung der besten Spielart von Berliner Hipster-Rap entwickelt haben. Man kann das mögen oder nicht, aber dass er eine recht konkrete und sinnvolle musikalische Vision weiterverfolgt hat, steht außer Frage.

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1 Kommentar

  • Vor 3 Jahren

    Frank Hemd war damals definitiv mein Lieblingsrapper vom VBT 2015. Was Kreativität anbelangt, konnte ihm halt bei diesem Turnier kaum einer das Wasser reichen.
    Seine neueren Musikreleases gefallen mir da durchaus gut, auch wenns nicht immer ganz meinen Musikgeschmack trifft.