Splash!
Wie so manche große Sache, entstand auch das Splash! aus nackter Not heraus: Unzufrieden mit den Line-Ups anderer Festivals, beschlossen Tefla & Jalil im Jahre 1998, ihre eigene Veranstaltung aufzuziehen. 1.300 Besucher*innen begrüßten sie am 18. Juli 1998 in einem Kulturzentrum in Chemnitz: Das schrie nach einer Wiederholung, und die könnte man doch gleich größer aufziehen ...
Die Party zog an den Stausee Oberrabenstein um, weitete sich von einem auf zwei, später auf drei Veranstaltungstage aus und lockte im dritten Jahr bereits über 30.000 Fans an: so viele, dass die Veranstalter*innen die "familiäre Atmosphäre" ihres Events in Gefahr wähnten und die Zahl der ausgegebenen Tickets auf 25.000 begrenzten. Neben den anfangs gebuchten nationalen Rap-Größen standen bald auch internationale Acts auf den Plakaten. Klingt alles nach einer Erfolgsgeschichte aus dem Lehrbuch, was?
Blöd nur, dass der Wettergott kein Kopfnicker zu sein scheint, oder aber er hat den Namen der Veranstaltung allzu wörtlich genommen: In den Jahren 2005 und 2006 ersoff das Splash! in Regenfällen und die Veranstalter hinterher in Schulden. Mit über einer halben Million Euro stand die Splash! Entertainment AG Anfang 2007 in den Miesen und das Festival damit vor dem Aus. Dass Fans tatsächlich fast zwei Drittel der fehlenden Summe über Spenden, Benefizkonzerte und Soli-Aktionen zusammentrugen und so den drohenden Ruin noch einmal abwenden konnten: ein mittleres Wunder.
Das Festival zog erneut um, zunächst auf die Halbinsel Pouch nahe Bitterfeld, später nach Ferropolis, wo es seit 2009 (mit Ausnahme der Seuchen-Jahre 2020 und 2021) alljährlich ausgetragen wird. Die 2022er-Ausgabe verteilte sich erstmals auf zwei Wochenenden, insgesamt fanden 50.000 Besucher*innen den Weg aufs Gelände. So sah das aus:
... keine üble Basis für die im kommenden Jahr anstehenden Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen.
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