Altamont Free Concert
Das Altamont Free Concert sollte eigentlich als das westliche Woodstock in die Geschichtsbücher eingehen. Es kam jedoch anders. Ganz anders. Vor 300.000 Zuschauern sah das Billing so aus: Die Rolling Stones als Headliner mit den Special Guests Santana, Jefferson Airplane, den Flying Burrito Brothers, Crosby, Stills, Nash and Young und Grateful Dead.
Am 6. Dezember 1969 legte Santana auf dem Altamont Speedway, einer Rennstrecke in Nordkalifornien, einen noch recht geruhsamen Gig hin. Securitydienste übernahm das ansässige Chapter der Hell's Angels, die mit 500 Dollar in Form von Bier entlohnt wurden. Im Laufe des Tages gerieten die Biker immer wieder mit dem Publikum und auch mit den auftretenden Musikern in Streit. Schlägereien am laufenden Band sorgten dafür, dass The Grateful Dead frustriert die Koffer packten und das Weite suchten. Eine Dokumentation der kompletten Katastrophe erschien ein Jahr später:
Nachdem Zuschauer aus Versehen ein Motorrad der Angels beschädigten, lief die Sache endgültig aus dem Ruder. Während des Auftrittes der Stones, die gerade "Under My Thumb" spielten, wurde Meredith Hunter von einem Hell's Angel mit fünf Messerstichen erstochen, nachdem er im Drogenrausch versuchte, mit einer Pistole zur Band auf die Bühne zu gelangen. Außer ihm starben noch zwei weitere Personen im Umfeld des Festivals bei einem Autounfall mit Fahrerflucht, und eine Person ertrank im LSD-Rausch in einem Kanal.
Dass das Festival eskalierte, erscheint in der Nachbetrachtung fast schon logisch. Die Organisation des Altamont Free Concerts war, gelinde gesagt, suboptimal. Kaum Toiletten, keine Absperrung zur Bühne hin, die auch noch in einer Senke stand. In der Rückschau gibt es nur einen positiven Punkt, der zu erwähnen wäre: Geschockt von den Vorkommnissen rund um das Festival beschlossen die Stones für die Zukunft weitreichende Sicherheitsvorkehrungen, die die Grundlage für die auch heute noch durchgeführten Maßnahmen bildeten.
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