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"The Mix"

Unter Kraftwerk-Aficionados rangiert "The Mix" unter ferner liefen, wenn man es mit den klassischen Werken vergleicht. So handelt es sich hier um eine Best-of, aber immer noch im besseren Sinne, wurden die Tracks doch noch einmal neu eingespielt. Hütter und Co. nutzten die neuen Möglichkeiten, die ihnen die Digitalisierung ihres kompletten Klang-Kataloges bot. Vom Sound her drückt das schon erheblich mehr. Für Einsteiger eine ganz gute Investition, auch wenn manche Änderungen im Arrangement etwas gewöhnungsbedürftig klingen. Die aufgeplusterte Version von "Die Roboter" hat mit dem reduzierten mechanischen Beat des Originals nicht mehr viel gemeinsam. Immerhin bekommt man hier die japanische Version von "Taschenrechner" ("Dentaku"), die vorher nur als B-Seite auf Vinyl erhältlich war. Das bollert doch recht exzellent.

Ebenfalls erwähnenswert: Zum ersten Mal auf Tonträger deuten Kraftwerk den Song "Radioaktivität" thematisch um. Wo es vorher noch hieß "Radioactivity is in the air for you and me", klingt es 1991 komplett anders: "Stoppt Radioaktivität, weils um unsere Zukunft geht. Strahlentod und Mutation durch die schnelle Kernfusion." Untermalt werden diese Worte zu Beginn durch das Skandieren von Orten, an denen Nuklearkatastrophen stattfanden. Namentlich: Tschernobyl, Harrisburgh, Sellafield und Hiroshima. Seit 2011 steht bei Live-Auftritten am Ende 'Fukushima', und das nicht etwa, weil es sich so toll auf 'Hiroshima' reimt.

"The Mix"*

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