XXL Freshman 2022: Die Newcomer im Ranking

Mike Dimes / Erika Banks / Smiley

30. Mike Dimes

Herkunft: San Antonio, Texas
Label: Camp Billy
Monatliche Hörer: 3.6 Millionen

Der Fall von Mike Dimes ist ein verwirrender. Der Junge hat gleich ein paar Mal Erfolg über offensives TikTok-Marketing gefunden. Dabei klingt seine Musik eigentlich überhaupt nicht so, wie man sich TikTok-Rap vorstellt. Ich würde ihn eher als jemand mit Fokus auf Storytelling und Bars beschreiben, zumindest hinterließ sein Album "In Dimes We Trust" diesen Eindruck. Er könnte einer dieser unterschätzten Texter-Picks wie BBYKodie sein, auch wenn ich ihn musikalisch noch ein bisschen langweiliger finde. Außerdem ist mit bei der Recherche aufgefallen: San Antonio in Texas ist eine der zehn größten Städte Amerikas und hat nie irgendetwas im Rapkontext gerissen. Wie kann das denn sein?

XXL-Faktor: 2,5/5

31. Erica Banks

Herkunft: DeSoto, Texas
Label: 1501 Certified Ent.
Monatliche Hörer: 1.9 Millionen

Wir bleiben bei texanischem TikTok-Rap: Für Erica Banks sieht die Prognose aber schon ein bisschen düsterer aus, denn obwohl sie letztes Jahr noch eine riesige Absprung-Möglichkeit mit ihrem viralen Megahit "Buss It" vorweisen konnte, hat sie sich bislang doch sichtlich schwer getan, so richtig etwas folgen zu lassen. Ihre Kollaboration "Toot That" mit Beatking und Dreamdoll beweist, dass sie es auch nicht komplett verlernt hat, aber es gibt mir doch ein sehr klares Zeichen für die Suche nach dem zweiten Hit, der eher verzweifelt den Spuren des Ersten folgt. Im Grunde hatte sie alles: Einen Hit, die Ausstrahlung, ein solides selbst-betiteltes Album 2020, und es ist trotzdem nichts geworden. Fragt sich, ob so ein perfekter Moment noch einmal entsteht.

XXL-Faktor: 2,5/5

32. Smiley

Herkunft: Toronto, Kanada
Label: OVO
Monatliche Hörer: 2.4 Millionen

Eigentlich sollte Drake-Signing und Drake-Feature in vielen Jahren reichen, um jemanden mit Nachdruck auf dieses Cover zu befördern. Trotzdem stellt sich die Frage: Wer ist dieser Dude namens Smiley und was hat Drake sich dabei gedacht? Ich fand ihre Zusammenarbeit "Over The Top" nicht einmal so schlecht wie viele, sein Flow ist irgendwie interessant, ich habe mir gerne mehr angesehen. Aber er wirkt wie jemand, der in eine so schräge Nische gehört, dass ich überhaupt nicht weiß, wen das ansprechen soll. Die Zahlen abseits seines Drake-Features sprechen da leider eine deutliche Sprache.

XXL-Faktor: 2,5/5