laut.de-Kritik

Der Castingstar gibt nicht auf.

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Die Erfolgskurve eines Castingshow-Gewinners zeigt in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum nach oben. Ein gepushtes Debütalbum, die eine oder andere Hit-Single, sowie ein halbjähriger Red-Carpet-Marathon: Das war's meist schon. Danach scharren bereits die nächsten Kandidaten mit den Hufen.

Auch Nick Howard stand nach seinem Voice-Of-Germany-Sieg im Jahr 2012 mit schlotterigen Knien vor den Pressemikrofonen: "Hoffentlich hat man mich in ein paar Jahren nicht schon wieder vergessen".

Zwei Jahre später ist es dann soweit: Nach zwei erfolgreichen Studioalben und flächendeckenden Tourneen heißt es Abschied nehmen. Das Major-Label dreht den Hahn zu und auch die Fanbase wird von Tag zu Tag kleiner. Doch Nick Howard hat ein dickes Fell. Der Brite kämpfte sich schon lange vor seinem Casting-Triumph durch die Glitter-Welt des Pop-Business – zwei veröffentlichte Alben inklusive.

Zeit also, die Dinge mal wieder selbst in die Hand zu nehmen. Und so gründete der Sänger sein eigenes Label, zog nach Los Angeles und arbeitete dort mit Songwritern, die bereits mit Robbie Williams, Britney Spears, Olly Murs und Miley Cyrus kooperierten, an seinem fünften Album.

Nach rund neun Monaten Arbeit liegt nun das Ergebnis vor: "Living In Stereo" heißt das Werk, das den Sunnyboy aus Brighton wieder ins Rampenlicht katapultieren soll. Songs wie "Life Is Great", "Million Dollars" und "Laser Beam" treffen dahingehend auch durchaus ins Schwarze. Mit ausgeklügelten Arrangements und solidem Songwriting-ABC präsentiert sich der Engländer wahlweise als gutgelaunter Stadion-Animateur, nachdenklicher Groove-Minister oder extraterrestrischer Diskokugel-Vertreter.

Dagegen hinterlassen weder der poppig schmalzige Wartezimmer-Opener "Dancing As One" noch die süffige Halbballade "No Ordinary Angel" größere Spuren. Zwar greifen hier alle Harmonierädchen geräuschlos ineinander, doch mehr als ein anerkennendes Nicken der Blubber-Pop-für-die-Massen-Gemeinde kommt dabei nicht rum.

Schlussendlich halten sich Licht und Schatten die Waage. Der kometenhafte Wiederaufstieg in die Liga der außergewöhnlichen Songwriter-Gentlemen gelingt Nick Howard mit "Living In Stereo" sicherlich nicht. Überdurchschnittliche Ansätze sind aber durchaus vorhanden. Ergo: Ruhig Blut, der Herr. Der Weg ist das Ziel. Und die Richtung stimmt schon mal.

Trackliste

  1. 1. Dancing As One
  2. 2. Untouchable
  3. 3. Life Is Great
  4. 4. No Ordinary Angel
  5. 5. Can't Break A Broken Heart
  6. 6. Million Dollars
  7. 7. Plane Crash
  8. 8. Super Love
  9. 9. Laser Beam
  10. 10. Stuck Like Glue
  11. 11. Can't Be Friends
  12. 12. Beautiful

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1 Kommentar mit einer Antwort

  • Vor 9 Jahren

    Also dieser Beitrag von Nick Howard ist mehr als beleidigend.
    Nick Howard war schon vor The Voice of Germany ein Singer und Songwriter, reiste durch verschiedene Länder und hatte eine Menge Auftritte. Er war zum Beispiel Support bei Sunrise Avenue und Boyce Avenue. Seit The Voice Of Germany hat sich eine Fanbase schlagartig vervielfacht und sie wächst immer weiter und weiter!
    Nick ist ein grandioser, charmanter, liebevoller und lustiger Musiker der seinen Job als Musiker sehr liebt. Dies merkt man auch bei jedem seiner Auftritte. Er singt mit so viel Gefühl, davon können manche Musiker nur Träumen.

    Keine seiner Songs sind poppig schmalzige Wartezimmer Opener oder süffige Halbballaden.
    Nick's Neue Singe Can't Break a Broken Heart war bei einigen Radiosendern auf Platz 1 bei den Neuerscheinungen, nur mal so nebenbei. Und seine Musik wird auch weiterhin im Radio gespielt.

    Einen Wiederaufstieg in die Liga der außergewöhnlichen Songwriter-Gentlemen hat er nicht nötig, denn er ist noch nie abgestiegen :P.

    Lieber Kai Butterweck, bevor Sie das nächste mal einen Beitrag über Nick Howard schreiben rate ich Ihnen, schauen Sie sich ein Konzert von Nick an, reden Sie mit seinen Fans und Urteilen Sie dann.

    PS. We are Untouchable!

    • Vor 9 Jahren

      Genau, Herr Butterweck! Reden mit den Fans, DER Institution für differenzierte Berichterstattung und Multiperspektivität. Alle anderen sind doch voreingenommen.