laut.de-Kritik

Die rockige Soul-Sängerin überzeugt mit intelligentem Songwriting.

Review von

Wenn wieder einmal ein nettes Gesicht im Biz am Start ist, kann man der Gefahr erliegen, die Musik positiver zu beurteilen, als sie wirklich ist. Nikka Costa sieht schnucklig aus, aber ihre Musik hat es gar nicht nötig, vom visuellen Schein überdeckt zu werden.

Trotz mancher elektronischer Spielereien setzt Costa auf Zurückhaltung in ihrem Klangkostüm, wie ihre Jeans sitzt dieses ziemlich eng. Die schubladäre Einordnung fällt nicht leicht. Von der musikalischen Sozialisierung her müsste sie ja im Soul zu Hause sein, aber wie ihre Biografie, so gestaltet sich auch ihre Musik: facettenreich. Die erste Single "Like A Feather" besticht nicht nur durch das laszive Video (Kann mir mal jemand der holden Weiblichkeit erklären, wie das mit dem Oberteil funktioniert?). Trotz, oder gerade wegen seiner spartanischen Instrumentierung fluppt der Track und animiert zum Aerobic.

Nikka Costa wäre aber nicht selbige, wenn sie nur auf Schönklang abonniert wäre. Schöne, getragene Balladen hat sie zwar auch im Repertoire ("So Have I For You", "Nothing"), aber sie kann sehr wohl auch kratzbürstig sein, wie sie es in "Fireworks" vorexerziert. Überhaupt erscheint diese Platte in einem sehr sympathischen Licht, ihre ausdrucksstarke Stimme und das intelligente Songwriting runden den Spaß ab.

Vielleicht haben wir hier ja eine Frau, die sich zu den schillernden Figuren wie Tori Amos, Heather Nova und PJ Harvey hinzu gesellen kann. Meinen Segen hat sie.

Trackliste

  1. 1. Like A Feather
  2. 2. So Have I For You
  3. 3. Tug Of War
  4. 4. Everybody Got Their Something
  5. 5. Nothing
  6. 6. Nikka What?
  7. 7. Hope I Felt Good
  8. 8. Some Kind Of Beautiful
  9. 9. Nikka Who?
  10. 10. Just Because
  11. 11. Push & Pull
  12. 12. Corners Of My Mind

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