laut.de-Kritik

Klassiker vom Wu-Tang Clan, Mobb Deep, Notorious B.I.G. u.a.

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Im Film-Jahr 1995 steht der Hip Hop im Zeichen des Big Apples, denn im Jahr zuvor hatte New York dank der Debütalben von Jeru The Damaja, dem Wu-Tang Clan, Method Man, Notorious B.I.G. und Nas den Westküsten-G-Funk von Dr. Dre, Snoop Dogg und Konsorten von der kommerziellen und kreativen Spitze verdrängt. Die Headz rund um den Globus lechtzen damals nach mehr deepen Eastcoast-Beats und wurden nicht enttäuscht. Legendäre Zweitlingswerke von Gza, Fat Joe und Mobb Deep folgten. Nicht zu vergessen die Alben der Boot Camp Click-Posse (Heltah Skeltah, Buckshot, Cocoa Brovaz, Black Moon), Debüts von Ol' Dirty Bastard und Raekwon sowie "Proverty's Paradise", die letzte ernstzunehmende Scheibe von Naughty By Nature.

So dominieren auch im damaligen Detroit fast ausschließlich New Yorker Rapper, überregional bekannte Emcees sucht man in der Motown-Metropole vergeblich. Kein Wunder also, dass Eminems autobiographisches Filmwerk "8 Mile" vor Klassikern aus jenen Tagen nur so wimmelt. Setzte der erste Soundtrack noch hip hop-handelsüblich auf brandneue Tracks, kommt sein Nachfolger mit den wahren Filmsongs daher.

Als inoffizielle Filmhymne fungiert Mobb Deeps hypnotisch-hartes "Shook Ones Part 2", dass bei den Battles eine tragende Rolle spielt. Außerdem proklamieren Prodigy und Havoc noch "Survival Of The Fittest". Dominiert wird der Soundtrack jedoch von den Wu-Mönchen aus Staten Island. Rabbits Freestyle für Cheddar Bob über Wu-Tangs "C.R.E.A.M." ragt ohne Zweifel ganz groß heraus, und Method Mans Grammy-Song "You’re All I Need feat. Mary J. Blige rockt auch in Detroit jede Party. Dazu geht Mr. Tical noch mit "Bring Da Pain" ins Rennen, und Ol' Dirty krakeelt auf "Shimmy Shimmy Ya" bekanntlich alles nieder.

Ebenfalls zweimal am Start ist Brooklyn Finest Notorious B.I.G. Mit seiner Junior Mafia gibt er das wichtige Motto "Get Money" vor und veredelt mit "Juicy" das Cruisen durch die Straßenschluchten Detroits. Einzig Tupac Shakur, Outkast" und The Pharcyde schaffen es als Nicht-New Yorker (die New Jersey Natives von Naughty By Nature mal ausgenommen) auch nach Motown. 2Pac erreicht mit seiner Unterschrift bei Suge Knights Death Row-Records endgültig Legendenstatus, Outkast lassen den Dirty South auf dem Rand der Landkarte erscheinen, und The Pharcyde etablieren die Native Tongue auch an der Westküste.

Viele Hip Hop-Fans werden das alles schon wissen oder zumindest die Songs bereits besitzen. Für sie lohnt sich die Anschaffung des zweiten "8 Mile"-Albums natürlich nicht. Junge Eminem-Teenager jedoch lernen etwas über die musikalische Hip Hop-History außerhalb ihres Mainstream-Tunnelblicks.

Trackliste

  1. 1. Shook Ones, Part 2 – Mobb Deep
  2. 2. Juicy - Biggie
  3. 3. Gotta Get Mine – MC Breed with 2Pac
  4. 4. Feel Me Flow – Naughty By Nature
  5. 5. Player's Ball - Outkast
  6. 6. Get Money – Junior Mafia
  7. 7. You're All I Need - Method Man
  8. 8. Shimmy Shimmy Ya – Ol' Dirty Bastard
  9. 9. Bring Da Pain – Method Man
  10. 10. C.R.E.A.M. – Wu-Tang Clan
  11. 11. Runnin' – The Pharcyde
  12. 12. Survival Of The Fittest – Mobb Deep

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