laut.de-Kritik
Bleibt ein Klassiker - wenn auch mit zu viel Pop.
Review von Amelie KöpplAngesichts des aktuellen österreichischen Selbstvertrauens, das mit Bilderbuch und Wanda zu uns herüberschwappt, bleibt Parov Stelar lieber hinter seinen Plattentellern. Ohne viel Medienrummel kommt seine mittlerweile sechste Platte, die den gewohnt tanzbaren Swing mit elektronischen Klängen kreuzt. Zwischen radiotauglichen Hits und neu aufgemischten Oldies wird ihm dieser stete Mix aber zuweilen zum Verhängnis.
So drehen die Samples auf "The Demon Diaries" ihre Runden durch sämtliche Genres bzw. Epochen: Motown, Jazz, Dance, House, Downbeats und Funk. Dazwischen rauscht immer wieder das vertraute Kratzen alten Vinyls.
Leider verirrt sich bei Songs wie "The Sea" mit Harald Baumgartner oder "Golden Arrow" mit Gattin Lilja Bloom viel zu viel Pop in die frisch belebten Klassiker. Dann doch lieber tanzbare Radiohits wie "The Sun" mit Graham Candy, "Hooked On You" mit Timothy Auld oder guten alten Swing wie bei "Clap Your Hands".
Keine Frage - grundsätzlich darf Parov Stelar in keiner Elektroswing-Plattensammlung fehlen. Der Mann, der dieses Genre quasi mit erfunden hat und auf charmante Weise alt und neu im Handumdrehen verbindet.
"The Demon Diaries" tanzen fröhlich zu Stelars handverlesenen Beats, die er live auch mit Band serviert. Neben den durchaus zu erwartenden Höhepunkten ("Keep This Fire Burning", "The Green Frog") gibt es spannende Kollaborationen mit österreichischen Künstlern, die trotz ihres Talents immer wieder viel zu schnell unter dem Radar durchrutschen, etwa "Walk Away" feat. Anna F..
Hinterm Mischpult sorgt Parov so für Nachschub in der internationalen Elektroswing-Szene. Überraschen kann er damit freilich kaum mehr.
1 Kommentar
Sehr gutes Ding, freu mich das im Sommer zu pumpen