laut.de-Kritik
Die Verarbeitung der Trennung bleibt die fetzigste Nummer.
Review von Max BrandlAnders ausgedrückt: Es bleibt alles erwartungsgemäß Pink bei Fräulein, pardon, Frau Alecia Moore. Die Platte, passenderweise "Funhouse" betitelt, gleicht einem Los vom nächstbesten Kirmes-Stand: Man weiß mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, was einen erwartet, dem Charme der blinkenden Lichter kann und will man sich aber nicht erwehren und kauft trotzdem eines. Von einer "Niete" wage ich zwar nicht zu sprechen, der Hauptgewinn ist uns aber auch dieses Mal nicht beschert.
Um vielleicht noch mal kurz auf die blinkenden Lichter zurückzukommen: Hübsch verpackt hat die erwachsen gewordene Göre ihr neues Scheibchen! Da hat ein stilsicherer Gestalter zwar nicht in die avantgardistische, aber die bunte Typographie-Kiste gegriffen und dem oben angesprochenen Retro-Aspekt schon mal formschön Tribut gezollt. Und in Zeiten allgegenwärtiger Download-Normalität darf man ein schickes Booklet schon auch mal loben, finde ich.
Liegt "Funhouse" dann im Player, schallert einem mit "So What" auch gleich die turbulente Single um die Ohren, in der die Motocross-Gattin ihre Privatsphäre zweckentfremdet. Was auffällt: Die prominente Verarbeitung ihrer Trennung bleibt mit Abstand die fetzigste Nummer – auf weiten Strecken widmet sich Pink ruhigeren Tönen. In zaghaft instrumentierten Balladen wie "I Don't Believe You", "Crystal Ball" und "Glitter In The Air" verdient sie sich dabei tadellos ihr Freischwimmer-Abzeichen im Sängerinnen-Becken.
Dazwischen finden sich die wasserdicht produzierten Pink-Üblichkeiten: Ein bisschen Dramatik und Nabelschau in "One Foot Wrong", ein Schuss US-Folklore zum Thema 'Du & Ich' in "Mean" und ein angedubbtes Elektro-Experiment namens "This Is How It Goes Down" im Duett mit Gym Class Hero Travis McCoy sowie einer Versicherungs-Gitarre in der Hook.
Alles ist auf erfolgreiche Auskopplung getrimmt, die nächste Single kann man daher nur raten: Anbieten würde sich der catchy Titeltrack "Funhouse", werden wird's aber eher was Ruhiges, wenn man sich das bisherige Schema vor Ohren führt.
Ergo: Wer Pink mag, kann das auch weiterhin tun. Sie hält ihr Niveau, macht eine Charts-verträgliche Entwicklung durch, von einer spürbaren Veränderung lässt sie aber die Pfoten. Wäre ich also der TÜV und das Auto Pink, stünde auf meinem Entlassungs-Schreiben: "Ohne erkennbare Mängel". Weil: Die Farbe geht mich nix an.
64 Kommentare
Das ALbum verdient nicht mehr als 2 Punkte ...
@Yellow_Mellow (« Das ALbum verdient nicht mehr als 2 Punkte ... »):
Da könnte eine Erklärung sicher nicht schaden...
Das Album bietet keinen Song, der mich umgehauen hat ... Alles schon mal gehört.
Da hätt' ich mir mehr deutlich mehr erhofft.
Problemzone = zu fett?
herrlich
also ich find das album ganz gut aber meine lieblingsmusikerin wird pink wohl nie werden was wohl 1. daran liegt, dass ich die englischen texte natürlich nicht ganz versteh und 2. ihr image nicht meiner vorstellung von einem idol/vorbild/lieblingsmusiker/star entspricht. da hör ich dann doch lieber deutschsprachige musik von künstlern, die nicht dauernd skandale produzieren. aber wenn ich mal richtig abrocken will, dann leg ich pink auf, denn ihre stimme ist unbestreitbar einmalig (nicht unbedingt schön aber der wiedererkennungseffekt ist da) und auch ruhigere lieder stehn ihr ganz gut.