laut.de-Kritik
Das kommerzielle Potential voll ausgereizt.
Review von Vicky ButscherSelbst als dem R'n'B-Genre eher kritisch gegenüber stehende Hörerin beginne ich bei Rihannas erster Single "Pon De Replay", meine Schultern im Takt zu bewegen. Irgendwie sexy das, denke ich. Und an Destiny's Childs gute Zeiten. Das ist doch mal was, ein knackiger, junger Frauenkörper, der mehr kann als schön auszusehen.
Gute Voraussetzungen. Ich möchte wissen, wie es weiter geht mit diesem ersten Jay-Z-Signing bei Def Jam. Taugt das was, oder ist es - wie das Cover vermuten lässt - als volle Portion doch nicht mehr als ein neues Produkt für pubertierende Realschülerinnen?
Eins steht schnell fest: Der gebrochene R'n'B ("Pon De Replay", "That, La,La,La") steht der reif wirkenden Kleinen wesentlich besser, als die teils Latino-angehauchten Balladen oder der Sunshine-Reggae. Auch die Features von J-Status und Kardinal Offishall wären nicht nötig gewesen.
In den guten Momenten freut man sich über unerwartete Wendungen und Breaks gepaart mit der belastbaren Stimme Rihannas. Die setzt ihr Organ mal naiv-kindlich, dann virtuos und im nächsten Moment stark und erwachsen ein.
Der Haken an der Sache: Die Balladen überwiegen eindeutig. Schade, denn darin liegt vielleicht kommerzielles, jedoch nicht das künstlerische Potential Rihannas begraben. Das nächste Mal versuchen wir das umgekehrt. Ich bin sicher, das überzeugt dann auch eine Gitarren-Anbeterin wie mich, einmal mehr ein Ohr R'n'B-Klänge zu schenken.
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