laut.de-Kritik
Unspektakulärer Zweitling des Rocker-Quintetts aus Tennesse.
Review von Eberhard DoblerNach dem hierzulande verhaltenen Echo auf ihr Major-Debüt "Every Six Seconds" suchten Saliva verstärkt den Erfolg über die Soundtrack-Schiene. So sang Frontmann Josey Scott gemeinsam mit Nickelbacks Chad Kroeger zum Streifen "Spider-Man". Auf "Not Another Teen Movie" oder jüngst "Daredevil" finden sich ebenfalls Beiträge der Band aus Tennesse. Auf ihrem Zweitling rufen die Männer aus Memphis wie gehabt die Palette gängiger Heavyrock-Klischees ab.
Ein nennenswerter Unterschied zum Debüt lässt sich deshalb kaum ausmachen. Saliva spannen erneut den Bogen vom klassischen Heavyrock zum State of the Art des NuMetals. Und ähnlich wie der Vorgänger kann die Platte auf Dauer nicht halten, was der Opener verspricht. Präsentiert sich "Superstar II" als rund groovendes, hart rockendes Stück, folgen wie üblich eingängige Powerballaden ("Always" oder "All Because Of You") und unspektakulär harte Riffs ("Separated Self", "Raise Up" oder "Pride").
Musikalisch aufhorchen lassen Saliva höchstens mit solidem Songwriting. Mit NuMetal-Anleihen wie "Raise Up" können sie Redcap trotzdem nicht das Wasser reichen. Mit "Pride" begeben sich die "Real motherfuckers from the south" dann auf patriotisches Terrain, bevor "Famous Monsters" die Platte für Saliva-Verhältnisse sehr ruhig ausklingen lässt.
In puncto Songwriting, Arrangement und Produktion erreicht das US-Quintett sicher das Klassenziel. Der erhoffte Erfolg dürfte sich aber mit den durchschnittlichen Rocksongs kaum einstellen. Wirklich großen Gitarren-Sport bietet "Back Into Your System" eben nicht. Saliva sind schlicht und einfach gute Handwerker und keine richtungsweisenden Visionäre. Dafür haben sie das Rock-Klischee viel zu stark verinnerlicht.
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