laut.de-Kritik
Dreckige Rock'n'Roll-Riffs und coole Groover.
Review von Michael EdeleKollege Dobler konnte dem letztjährigen Langeisen "Back Into Your System" ja nicht wirklich viel abgewinnen, und auch ich war nach der Spiderman-Single nicht wirklich daran interessiert, mir das restliche Schaffen der Band zu Gemüte zu führen. Entsprechend wenig euphorisch schob ich "Survival Of The Sickest" in den CD-Schacht.
Was mir von dort dann aber in Form von "Rock'n'Roll Revolution" ganz schön kernig entgegen schallt, kann sich mehr als nur hören lassen. Ein fettes Riff, dreckiger Gesang und eine flüssige Bridge, kombiniert mit einem eingängigen Chorus machen den Opener zu einem verdammt coolen Groover. Wurde die Band mit ihren anderen Veröffentlichungen gerne in die Nu Metal-Ecke gestellt, so muss man sie mit dieser Scheibe eher zu den Rotzrockern der Marke Backyard Babies oder Psychopunch packen.
So metallisch wie im Opener gehen die Jungs aus Memphis nur noch bei "Fuck All Y'All" und "Carry On" zu Werke. Bei Tracks wie "Bait & Switch", "I Want You" dominieren eher offene Akkorde, die von der variablen und ausdrucksstarken Stimme des Fronters Josey Scott getragen werden. Wenn der Titeltrack "Survival Of The Sickest" nicht eines der dreckigsten Rock'n'Roll-Riffs zu vermelden hat, weiß ich auch nicht. Da soll noch einer behaupten, dass geiler Rotzrock nur aus Schweden kommen kann.
Doch natürlich rocken Saliva nicht nur wie Sau, sondern lassen es auch mal ruhiger angehen. Vor allem die Halbballade "No Regrets (Vol.2)" hat es mir angetan. Neben leichten an Trip Hop erinnernden Elementen, kommt auch immer wieder Strom auf die Akustikgitarre. Doch auch "Open Eyes" oder das etwas an Tantric erinnernde "Razor's Egde" sind eher für die besinnlichen Momente gedacht.
Zwar klingt "No Hard Feelings" wie ne P.O.D.-Coverversion, aber dafür kann der Hidden Track mit seinem kräftigen Drive wieder einiges ausgleichen. Das macht für mich alles in allem ein relaxtes, gutes Album mit jeder Menge coolen Lyrics, die oft mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind, gelegentlich aber auch ganz schön bissig sein können. Zumindest kommen die Dixie Chicks bei "Two Steps Back" nicht sonderlich gut weg. Wäre definitiv was für den Sommer gewesen.
1 Kommentar
mit Abstand bestes Saliva Album
mfg