laut.de-Kritik
Die Berliner Girlgroup meldet sich in neuer Besetzung zurück.
Review von Alexander EngelenIn neuer Besetzung kommen die vier Mädels von Samajona aus Berlin mit ihrem neuen Album "Spurwechsel". Pünktlich zum Sommer wollen sie mit bilingualer Popmusik für die richtige Stimmung sorgen. Doch leider verfehlen sie ihr Ziel. Ihre Platte überzeugt nämlich nicht durch die Musik, und schon gar nicht textlich. Schon allein die Wahl des Bandnamen macht einen stutzig. Wenn überhaupt nichts einfällt, nimmt man einfach die ersten beiden Anfangsbuchstaben der vier Sängerinnen und setzt sie zum Phantasie-Pseudonym zusammen.
Doch dass qualitätsarme Popmusik, die aktuelle Teenie-Themen in abwechselnd englischer und deutscher Sprache behandelt, durchaus Erfolg haben kann, ist spätestens seit der Band ohne Namen bekannt. Samajona gehen genau diesen Weg. Unter Umständen können gute Texte eine minderwertige musikalische Qualität wettmachen. Doch wenn die Texte noch eine Liga tiefer spielen, ist das Ergebnis wenig überzeugend.
Die vier Mädels erzählen also vom neu gewonnenen Selbstbewusstsein ("Stronger Than Ever") auf rockigen Gitarren. An mutigen Flirts auf dem Dancefloor ("Mr. Right") versuchen sich die Girls und geben Lebenshilfe zum lockeren Pop-Rock-Sound ("Leb' Deinen Traum"). Auf ihrer ersten Single-Auskopplung ("The Car U Wanna Drive") singen sie sich autoliebhaberisch allenfalls in die Herzen von Kfz-Mechanikern.
So tummeln sich eben auf dem Album Balladen, seichter Pop und schnelle Party-Hits, die meistens von einer auf Dauer nervenden Alles-ist-supi-Stimmung beherrscht sind. Wenn die Samajonas versuchen, den lasziven, sinnlich hauchenden Singstils ihres Idols Britney nachzuahmen, glaubt man schon, es könne schlimmer nicht kommen. Doch die Vorstellung der beiden Neuen, Marie und Kirsty, und besonders der Mitschnitt einer Radiosendung schießen definitiv den Vogel ab.
"Spurwechsel" ist ein weiteres mittelmäßiges bis schlechtes Pop-Album, das weder durch Ideen noch durch musikalische Höhepunkte überzeugt. Im Outro kündigen die Mädels an, dass sie im Herbst auf Tour gehen. Vielleicht begeistern sie dort mehr als auf ihrer Platte. Live haben sie immerhin die Chance, mit einer tollen Bühnenshow von der gehaltsarmen Musik abzulenken.
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