laut.de-Kritik
Vergesst die Schweinegrippe, Yoga und das Fleischgewehr.
Review von Jasmin LützDie Könige der Langsamkeit sind zurück! Zuletzt beglückten sie uns 2005 mit der wohltuenden Klangrevolution "People And What They Want". 2009 heißt das schweinische Vergnügen "Accident Book".
Aber keine Sorge, die Engländer um Sänger und Gitarrist Graham Langley versuchen sich jetzt nicht in "Fleischgewehr"-Lyrik à la Rammstein. Weit davon entfernt sehen wir lediglich auf dem Cover ein zufriedenes rosa Tier von hinten, und allein dieses Bild vermittelt schon unsägliche Harmonie und Seelenfrieden. Bei diesen neun Songs vergisst man Schweinegrippe und sonstigen Alltagsstress. Savoy Grand bringen die innere Ruhe, da brauchts auch kein Yoga.
CD an und genießen. Die für die Nottingham-Jungs charakteristischen Ruhephasen zwischen jeder angeschlagenen Note werden auch nach vier Longplayern nicht langweilig. Beim Komponieren der Songs nehmen sich die Engländer genauso viel Zeit, wie bei den einzelnen Melodien. Und das dürfen und sollen sie auch. Da ist kein Ton zuwenig oder zuviel. Die Muskeln werden schwerer und schwerer - eine derartige Entspannung erlebt man selten.
Beim Träumen mit Savoy Grand sind keine Grenzen gesetzt: Langley selbst empfiehlt, die Platten bevorzugt auf Reisen zu hören. Dabei die Gedanken schweifen lassen und sich sicher und geborgen fühlen. Die Songs bestechen durch vielseitige Instrumentierung und die sanfte Stimme Grahams. Fantastische Augenblicke voller Leidenschaft und wohliger Traurigkeit warten.
In "Day Too Long" heißt es zwar: "You can't change the world with a song". Diese Platte könnte die Welt des ein oder anderen Hörers verändern.
2 Kommentare
Die haben en neues Album??? Verdammte scheisse habs grad bestellt ohne überhaupt die rezi zu lesen.
Rezi ist durchgelesen.Sie Beschreibt in etwa das, was ich dachte als ich die "burn in the furniture" platte von ihnen hörte. Und die war schon ein extrem starkes stück.