laut.de-Kritik

Einen Schweizer bringt so schnell nichts aus der Ruhe.

Review von

Den richtigen Plattendeal in der Tasche zu haben, kann viel Wert sein. Ob der Schweizer Musiker Beat Solèr aka Seelenluft mit seinem Wechsel zu DJ Hells Gigolo-Label den richtigen Schritt getan hat? Dort erscheint mit "Birds And Plants And Rocks And Things" jedenfalls das erste Seelenluft-Album seit vier Jahren. Bereits im Herbst letzten Jahres ließ die erste Singleauskopplung "Horse With No Name" derlei erwarten.

Das Cover des 70er Hits von America eröffnet auch den neuen Longplayer. Beat Solèr, Mastermind und Chef-Musiker hat sich die Unterstützung einiger befreundeter Musiker gesichert. An den Vocals sind Florian Horwath, Ex-Grom Mitglied und FM4-DJ, sowie Julie Lee, die sowohl französische als auch dänische Wurzeln hat, zu hören. Acht der insgesamt zwölf Songs des Albums leihen sie ihre Stimme.

Diese Art der Arbeitsteilung hat Seelenluft 2004 auch zu seinen bislang größten Hits "Manila" und "I Can See Clearly Now" verholfen. Solèr bastelt einen geschmeidigen Groove um eine bezaubernde Melodie und haucht dem Ganzen eine feine Prise Melancholie ein. Die charismatischen Vocals geben den Songs ihren endgültigen Charakter, sind sozusagen das Tüpfelchen auf dem i.

Vor allen Dingen Florian Horwath prägt den zerbrechlichen Pop von "Birds And Plants And Rocks And Things" entscheidend. Er ist die Identifikationsfigur des Albums schlechthin. Den guten Kompositionen und Arrangements von Solèr gibt er mit seiner stimmlichen Performance das gewisse Etwas. "Finally", wie auch große Teile des Longplayers, bestechen mit einer verkopften Schönheit, die auch Notwist bestens zu Gesicht stehen würde.

Das ist umso erstaunlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass Beat Solèr seit einiger Zeit in Berlin wohnt. Seine langjährige Zürcher Homebase hat er gegen die Techno-Hauptstadt eingetauscht. Der Musik von Seelenluft ist das in keinster Weise anzuhören. Die bewahrt sich auch mit "Birds And Plants And Rocks And Things" ihre Leichtigkeit und ihren Popappeal.

Trackliste

  1. 1. Horse With No Name
  2. 2. Finally
  3. 3. The World Through The Little Window Of My Spacecraft
  4. 4. Fantasy
  5. 5. You Can Dance
  6. 6. La Concierge
  7. 7. Nobody Held Us
  8. 8. The Four Lifes Of Bottleneck-Bob
  9. 9. Comme Dans Un Réve
  10. 10. Blossom Headed Parakeet
  11. 11. One Step
  12. 12. Speed

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