Seltzer - " Seltzer"

Schwedische Punkbands gibt es nicht eben wenige: Millencolin, The Hives, Puffball, No Fun At All (R.I.P.) – die Liste ließe sich problemlos noch um einige Gruppen erweitern. Z.B. um Seltzer. 1999 gegründet, bringen sie dieser Tage ihr Debutalbum heraus, mit dem sie auf möglichst viele offene Ohren bei Musikfans stoßen möchten. Dabei schlagen sie in die Kerbe von Bands wie 59 Times The Pain, No Fun At All und Samiam.

Doch halt: Wer sie jetzt vorschnell in den Abgrund der Beliebig- und Belanglosigkeit schubsen möchte, tut ihnen Unrecht! Denn auch wenn sie mit ihrem Emo-Punk an genannte Bands erinnern mögen – sie besitzen immer noch genug Eigenständigkeit, um sich ihre eigene, kleine Nische im undurchschaubaren Punkrockwust zu schaffen. Zudem haben sie etwas, was einigen anderen Punkbands bisweilen abgeht und sie zu Recht im Nirwana der unbekannten Bands verschwinden lässt: Großartige Melodien! Ob die Lieder nun "Yeah, Yeah", "Breaking Down" oder "Crazy" heißen: Alle verschanzen sich in Windeseile in der Ohrmuschel und sind selbst mit großkalibrigen Blink-Waffen nicht wieder hinaus zu befördern. Auch die Backgroundvocals fügen sich hier perfekt in den Gesamtsound ein und wirken nicht so aufdringlich wie beispielsweise bei Undeclinable.

Alles in allem ist Seltzer mit ihrem Debut ein sehr ansprechender Erstling gelungen. Hier und da klingen die Songs zwar noch recht gleich und das Grundgerüst einiger Songs variiert nur sehr wenig voneinander. Dennoch lassen die vier jungen Schweden in der Punkwelt aufhorchen, nicht zuletzt durch die Tatsache, dass jetzt der Ex-No Fun At All-Gitarrist Krill zu der Truppe gestoßen ist. Man darf also gespannt sein, was Seltzer uns in der Zukunft noch bescheren werden. Und bis dahin kann man diesen Silberling immer mal wieder in der Anlage rotieren lassen...