laut.de-Kritik
Das Quartett aus Florida rockt hart und treffsicher.
Review von Michael EdeleMannomann, Shinedown haben sich mit ihrem vierten Studioalbum aber auch ganz schön Zeit gelassen. Nicht, dass sie seit der Veröffentlichung von "The Sound Of Madness" auf der faulen Haut gelegen hätten. Schließlich geht es seit dem Album erst richtig ab mit der Band und eine Tour folgt der nächsten.
In Europa steht der ganz große Erfolg noch aus, aber vielleicht gelingt es Roadrunner ja, den Leuten klar zu machen, dass Shinedown eine großartige Rockband irgendwo zwischen Black Stone Cherry und Nickelback sind. An den Songs auf "Amaryllis" wird es jedenfalls nicht liegen.
Der Einstieg gestaltet sich mit "Adrenaline" gewohnt hart, aber treffsicher. Die nächste Hitsingle dürfte damit schon in den Startlöchern stehen, auch wenn die Backings nicht ganz zur Stimmung des Songs passen wollen.
Das gekonnte Spiel mit Stimmungen zelebrieren sie stattdessen in der Single "Bully", die sich mit Mobbing unter Jugendlichen befasst und das sehr schön mit dem Kinderchor gegen Ende des Songs rüber bringt. Das Arsenal an potentiellen Singleauskoppelungen ist damit noch lange nicht ausgeschöpft, auch wenn gerade das balladeskere Material merklich auf den US-Markt zugeschnitten ist.
Aber wer will sich beklagen, wenn es typische Shinedown-Nummer wie den Titeltrack, das großartige "Miracle" oder das melancholische "Unity" zu hören gibt? Klar, es sind immer wieder die unvermeidbaren Streicher zu hören, aber so lange der Schmalz nicht aus jeder Note trieft, ist das kein Beinbruch. Zumal Sänger Brent Smith mit seinem starken Gesang immer für das gewisse Etwas sorgt.
Gegen das nervige Synthiegefiedel im Hintergrund von "I'm Not Alright" kommt er leider nicht ganz an. Verkraftbar, denn mit "Nowhere Kids" rocken Shinedown noch mal nach vorne weg, bevor "Through The Ghost" den erneut melancholisch-balladesken Schlusspunkt setzt.
1 Kommentar
reisst mich nicht vom hocker-und "bully" kann ich schon garnicht mehr hören.