laut.de-Kritik

Es gibt außerirdisches Leben auf diesem Planeten.

Review von

Ich glaub' zwar nicht an diese kleinen grünen Männchen, aber wenn ich mir das zweite Album der Isländer Sigur Rós anhöre, glaube ich einfach alles! Es gibt außerirdisches Leben auf diesem Planeten und zwar in Gestalt von Sänger und Gitarrist Jon Thor Birgis-son und seinen drei hervorragenden Bandmitgliedern. Diese Stimme ist nicht von dieser Welt. Hat aber mit der von Xavier Naidoo absolut nichts zu tun. Ganz im Gegenteil! Die Platte "Agaetis Byrjun" versetzt in Trance und Drogen werden hier überflüssig.

Schon das Intro klingt so, als wollten Sigur Rós sich mal kurz von ihrem Planeten aus vorstellen und mit ihrer Musik so ganz nebenbei die Herrscher unseres Universums werden. Geheimnisvoll, langsam dahinschwebend baut sich dann "Svefn -G- Englar" auf. Man wartet förmlich auf die sirenenartige Stimme des Sängers. Langweilig wird es nie.

Es gibt immer wieder kleine Überraschungen und experimentell klingende Steigerungen. Nach neun Minuten dann der Herzschlag, der immer schneller wird. Im Hintergrund das Meer und nach zehn Minuten lässt der Rausch nach. Schade, aber es gibt ja noch acht weitere unglaubliche Songs, die einen in ihren Bann ziehen.

Dass man von den Texten nichts versteht, Jon Thor singt nämlich in seiner schönen Heimatsprache, macht fast gar nichts. Die Musik erklärt den Song von alleine und je nach Gemütszustand versteht man schon das Richtige. Die Isländer sind auch Live ein absolutes Muss! Im Vorprogramm von Radiohead. Kann man sich was besseres vorstellen? Im Moment nicht.

"Wie klingen denn nun Sigur Rós", fragen sich jetzt wohl die Leser hier. Einzigartig. Ich will jetzt auch gar keine Vergleiche heranziehen. Natürlich wird hier und da mal an Björk, Radiohead oder Portishead erinnert (mich persönlich würde ein solcher Vergleich absolut glücklich machen). Bei "Ný Batteri" würde ich sogar behaupten, die dramatische Steigerung ähnelt dem legendären Song "Creep" von Radiohead.

Aber dennoch behalten die Musiker ihren eigenen Stil. Sie verstehen es einfach, etwas Besonderes auf die Beine zu stellen. Nach diesem Eindruck zieht es mich jetzt noch mehr auf die kleine Insel. Wenn ich nur drei Sachen mitnehmen dürfte, wäre das auf jeden Fall dieses Album, ein CD-Player und ein Wörterbuch Isländisch-Deutsch.

Trackliste

  1. 1. (Intro)
  2. 2. Svefn-G-Englar
  3. 3. Starálfur
  4. 4. Flugufrelsarinn
  5. 5. Ný Batterý
  6. 6. Hjartaô Hamast
  7. 7. Viôrar Vel Til Loftárása
  8. 8. Olsen Olsen
  9. 9. Ágaetis Byrjun
  10. 10. Avalon

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9 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    @Avis (« @Screwball (« @matze73 (« Die Platte ist neben () das Beste einer Band, die gar keine schlechten Platten machen kann. »):

    dass du ausgerechnet () nennst, verwundert mich doch etwas. war für mich damals eine riesen enttäuschung.

    finde die neuste übrigens am besten, nicht nur weil sie die vielseitigste platte von sr ist. »):

    Auf () muss man sich einlassen... »):

    wie ich diesen satz hasse.
    auf die anderen platten muss man sich natürlich auch einlassen. ;)

  • Vor 15 Jahren

    @Screwball (« @Avis (« @Screwball (« @matze73 (« Die Platte ist neben () das Beste einer Band, die gar keine schlechten Platten machen kann. »):

    dass du ausgerechnet () nennst, verwundert mich doch etwas. war für mich damals eine riesen enttäuschung.

    finde die neuste übrigens am besten, nicht nur weil sie die vielseitigste platte von sr ist. »):

    Auf () muss man sich einlassen... »):

    wie ich diesen satz hasse.
    auf die anderen platten muss man sich natürlich auch einlassen. ;) »):
    aber nach eigener erfahrung nicht sooo extrem. ich habs bis heute nicht geschafft. :(

  • Vor 15 Jahren

    nunja, vielleicht liegt das weniger an uns, als an der platte selbst.