laut.de-Kritik

Die letzten Überlebenden der Emo-Welle.

Review von

Das fünfte Album in elf Jahren bekam ein neues Zuhause bei Hopeless Records. Nachdem Silverstein ihr altes Label Victory verlassen hatten, waren sie eine ganze Zeit ohne Plattenvertrag. Diese Zeit haben sie genutzt, um ganz ohne Druck eine EP ("Transitions") aufzunehmen, von der es nun auch die Songs "Sacrifice" und "Replace You" auf das neue Album geschafft haben. Wirklich große Veränderungen hat der Labelwechsel nicht verursacht, etwas weiter entwickelt haben sich die Kanadier aber trotzdem.

Der Opener "Medication" überzeugt mit einem recht fetten Gitarrenbrett und brachialen Schrei-Parts. Der cleane Gesang mildert das Ganze etwas ab, Strophen wie "I'll never be okay / I'm afraid / I'm scared I can't be happy" untermauern, dass sie sich nach wie vor dem Emo-Core verschrieben haben.

Wirklich Spaß macht Silverstein eigentlich immer dann, wenn sie etwas härter zu Werke gehen. Der Höhepunkt der Wutausbrüche stellt "The Artist" dar. Hier lässt Fronter Shane Told mit Gastsänger Brendan Murphy mal richtig Luft ab und würzt mit etwas Metal-Core.

Allerdings entpuppt sich das als einziger wirklich harter Song. Auf "Rescue" finden sich viele rockige Nummern und auch für Silverstein-Verhältnisse extrem ruhige Sachen wie "Replace You" oder "Burning Hearts", die auch nur mit cleanen Vocals auskommen. Gerade letztgenannte Nummer fetzt ganz ordentlich, geht ins Ohr und macht Spaß. In diese Sparte reiht sich auch das sehr persönliche "In Memory Of ..." das vom Tod des Cousins vom Sänger handelt.

Es scheint so, als habe sich das Quintett auf einen Kompromiss eingelassen mit wenigen härteren Nummern für die alten Fans und ruhigeren Rock-Songs für die neuen. Damit reiht sich "Rescue" perfekt in die Diskografie ein. Keine großen Änderungen, kein großartiges Album aber auch kein schlechtes, Fans werden es mögen und Silverstein beweist einmal mehr, dass sie nicht umsonst als Überlebende der Emo-Welle gehandelt werden.

Trackliste

  1. 1. Medication
  2. 2. Sacrifice
  3. 3. Forget Your Heart
  4. 4. Intervention
  5. 5. Good Luck With Your Lives
  6. 6. Texas Mickey
  7. 7. The Artist
  8. 8. Burning Hearts
  9. 9. Darling Harbour
  10. 10. Live To Kill
  11. 11. Replace You
  12. 12. In Memory Of…

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