laut.de-Kritik
2Step Jungle Bastards und weibliches Soulschmachten.
Review von Gregory BritschIn gewisser Weise können einem die Herren Smith & Mighty leid tun. Denn während die anderen Musikerkollegen aus Bristol sich Anfang/Mitte der 90er Jahre anschickten, weltweit Ruhm und Tantiemen zu ernten, steckten die beiden in ernsthaften Kalamitäten mit ihrer Plattenfirma. Sprich, ihre Platte(n) vergammelten im Archiv, beiden Seiten ging Geld flöten und ergo hatte keiner etwas davon. "Life Is" (a bitch) und selbiges irgendwie stehen geblieben in seiner musikalischen Entwicklung.
Eine recht moderate, Zurückhaltung auferlegte Version von Ragga Jungle und variabel gepitchten Breakbeats, wie sie zu Beginn der 90er en vogue waren, als Drum'n'Bass anfing, aus dem Untergrund durchzustarten. Die ersten Tracks spiegeln diese Wurzeln des Duos wieder, durch im Hintergrund schön schwirrende und dröhnende Bässe. Dazu noch soulige Ragga Muffin Vocals im Selecta Styliee. Zwischendurch etwas touchy Shit fürs Herz, bevor dann der Sprung in die Neuzeit gewagt wird. Richtig, Modernität bei "Maybe It's Me" in Form eines 2Step Jungle Bastards und weiblichem Soulschmachten. Im ersten Moment kamen mir Destiny's Child in den Sinn, aber das erschien dann doch zu weit hergeholt.
Ebenso "Bi-Line Fi Blow", das mit 2Step UK Garage Bass Maunzen aufwarten kann und einem Selecta am Mic, dem allerdings der letzte entscheidende Kick fehlt. Wie bei so manchem Track, wo gute Ideen nicht konsequent zu Ende gedacht wurden. Ansonsten herrscht der Rückgriff auf altbewährtes, als ob Schmitt und Mächtig der Mumm gefehlt hätte, beim Produzieren unkonventionellere Wege gehen. Insgesamt kein Riesenbringer, aber auch nicht wirklich schlecht.
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