laut.de-Kritik

Der Schwerpunkt liegt auf balladesken Tönen.

Review von

Bei "Audio Secrecy" wurde der Titel wohl sehr wörtlich genommen. So lange halten Roadrunner Records normalerweise eher selten mit ihren Veröffentlichungen hinterm Berg. Selbst beim Interview mit Corey Taylor vor einigen Wochen durfte ich gerade mal fünf Songs hören, die CD aber nicht anfassen oder schräg anschauen.

Aber wie wusste schon der gute Shakespeare: Meistens gibt es einfach viel Lärm um Nichts. Wobei ich jetzt nicht behaupten möchte, "Audio Secrecy" sei 'ne lahme Krücke. Das erwartete Glanzlicht nach dem ganzen Wirbel und dem starken Vorgänger "Come What(ever) May" ist es leider nicht geworden. Es hat den Anschein, als würde die innerliche Ausgeglichenheit von Corey auf Kosten seiner Kreativität gehen.

Dabei legen Stone Sour mit "Mission Statement" und "Digital (Did You Tell)" einen wirklich guten Einstand hin. Auch "Say You'll Haunt Me" hat einen guten Drive und 'ne gute Hookline. Mit "The Bitter End" zeigen sie sich sogar von einer recht bissigen Seite. Allerdings scheinen sie immer mehr Wert auf balladeske Töne zu legen - davon gibt es auf "Audio Secrecy" eine ganze Menge.

"Düster" soll das neue Album geworden sein, so die kollektive Aussage der Band in diversen Interviews. Wenn "düster" gleichbedeutend mit "ruhiger, weniger dynamisch und stellenweise fast schon unspektakulär" ist, dann kann man das so stehen lassen. Es finden sich mit "Unfinished" oder "Pieces" noch ganz ordentliche Rocksongs auf der Scheibe. Die echten Hits bleiben aber vor allem in der zweiten Hälfte Mangelware.

Oftmals zünden die Nummern nicht wirklich. Allein die erste Ballade "Dying" hat mit ihrem leichten Nickelback-Ansatz echte Substanz. Ob man das jetzt negativ behaftet sieht oder nicht, muss jeder selbst wissen. Eine Nummer wie "Hesitate" nervt aber mit erstaunlich hohem Lala-Faktor und schmalzt dabei auch überraschend lasch durch die Gegend ...

Im Vergleich mit dem Vorgänger geht "Audio Secrecy" leider nur als etwas mehr als halb so gut durch und müsste folglich sogar nur zwei Zähler bekommen. Da "Come What(ever) May" in meiner privaten Liste aber mittlerweile auf die Höchstmarke gerutscht ist, bleiben auch hier noch aufgerundete drei Punkte drin.

Trackliste

  1. 1. Audio Secrecy
  2. 2. Mission Statement
  3. 3. Digital (Did You Tell)
  4. 4. Say You'll Haunt Me
  5. 5. Dying
  6. 6. Let's Be Honest
  7. 7. Unfinished
  8. 8. Hesitate
  9. 9. Nylon 6/6
  10. 10. Miracles
  11. 11. Pieces
  12. 12. The Bitter End
  13. 13. Imperfect
  14. 14. Threadbare

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25 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Bam....hoffentlich find ich sie nicht ganz so mies...

  • Vor 14 Jahren

    Tja leider ist das album genauso, wie der autor es beschreibt. Nach dem sehr gelungenen Come(What)ever May ist Audio Secrecy ziemlich schwach.

    Die schnellen lieder gehen nicht so gut nach vorn und die balladen haben einen sehr hohen, wie der rezensent bereits erwähnte, lala-faktor und sind leider auch nicht so gut wie die auf dem Vorgänger.
    Außerdem fehlen die shouts fast vollständig, was ein bisschen schade ist, weil sie auf Come(What)ever May sehr gut(wenn auch schon relativ selten) eingesetzt wurden. Insgesamt sind die soli irgendwie auch ziemlich langweilig und wollen nicht so recht in die songs reinpassen.

    Insgesamt sehr schade. Das hätte für mich das album des jahres werden können. Zum glück gibts ja noch das aktuelle Disturbed Album

  • Vor 14 Jahren

    Über Geschmack lässt sich zum Glück nicht streiten. Für mich ist Audio Secrecy eine Ecke stärker als Come whatever may. Was schon schwer genug war, denn der Vorgänger war und ist eine bärenstarke Platte. Aber Audio Secrecy ist zur Zeit bei mir am Dauerrotieren. Corey Taylor "reift" immer mehr zum Sänger als zum Shouter, was Stone Sour auch wesentlich besser steht. Wer dennoch das Geschrei und Gekeife vermisst, sollte halt bei Slipknot bleiben.

  • Vor 13 Jahren

    ich habs jetzt grad einmal nebenbei durchgehört und bin eigentlich sehr positiv überrascht, aber ich find, dass die dichte von guten liedern höher ist. Ich mochte von come whatever may einige songs nicht. 1st Person, Cardiff, Through glass hab ich permament eigentlich immer drübergespult. Also kann mich nicht beschweren.

  • Vor 13 Jahren

    Das Album soviel ausgereifter als Come (What)Ever May. Dass der "Balladen"-Anteil verhältnismäßig hoch ist, stört auch weniger, im gegenteil, es bildet sowas wie den Ruhepol zur anderen Hälfte, der rockigeren Songs. Deutlich heruntergefahren hat man allerdings den Metalanteil, damit meine ich nicht Coreys Stimme, die ist druckvoller und besser als zur Alki-Zeit um Vol 3 und Come WahtEver May.
    Ich würde dem Album 4 Punkte geben mit starker Tendenz nach oben. Dafür sind leider noch ein oder zwei Füller zu viel drin.