laut.de-Kritik

Zwischen Schulfeten-Aula und Samstagabend-TV.

Review von

"Angefangen bei Pop, über Rock bis hin zu Country oder Southern Rock reicht die Palette, die Sunrise Avenue in gewohnter Alleskönner-Perfektion abdecken", heißt es im Pressetext zum neuen Album der Finnen um Sänger Samu Haber. Und weiter: "Unholy Ground" strotze nur so vor Facettenreichtum, überraschenden Stilelementen und mitreißenden Refrains. Das klingt spannend und weckt die Neugierde. Und so begibt man sich auf die Suche. Nach 40 Minuten kratzt man sich allerdings fragend am Kopf.

Also noch mal von vorn. Zweiter Durchgang. Doch die Fragezeichen wollen einfach nicht verschwinden. Definiert sich Country in Finnland durch den bloßen Kurzzeit-Einschub dreier Banjo-Pickings aus der Retorte ("I Can Break Your Heart")? Soll das im selben Song geparkte Powerchords-Riff etwa der Wink mit dem Southern Rock-Pfahl sein? Und verdient man sich den Facettenreichtum-Banner, nur weil man in einem einzigen Song auf die ansonsten flächendeckend eingesetzten Kleinstadtarena-Drums verzichtet ("Girl Like You")?

Wer auch immer das eingangs Zitierte verfasst hat, leidet unter grundsätzlichen Wahrnehmungsstörungen; denn von "überraschenden Stilelementen" kann auf dem sechsten Studioalbum der Nordlichter nun wirklich nicht die Rede sein. Stattdessen pumpt das Band-Herz erneut im Harmonietakt zwischen Schulfeten-Aula und Samstagabend-TV-Showbühne.

Mit angezerrten Hart-aber-zart-Nummern wie "Unholy Ground", "Lifesaver" oder "Letters In The Sand" stützt die Band die schweren Schultern unentschlossener Heranwachsender, die sich noch nicht so recht zwischen Rock und Pop entscheiden können. Dabei erweisen sich pompös arrangierte Synthie- und Stringflächen ebenso als hilfreich wie die stets zuckersüß vorgetragenen Gesangseinlagen von Näsel-Barde Samu Haber.

Auf dessen linkem Arm prangen seit einigen Jahren die Lebensphilosophien "Dream like a child", "Follow your heart", "Be honest" und "Work hard". Und das auch nicht umsonst, denn auch anno 2013 wird geträumt, dem Herzen gefolgt und "authentische" Arbeit abgeliefert. Markante Tattoo-Wegweiser wie "Be experimental" oder "Life means Change" sucht man auf des Sängers Gliedmaßen hingegen vergeblich, Herr Pressetextschreiber.

Trackliste

  1. 1. Unholy Ground
  2. 2. Little Bit Love
  3. 3. Lifesaver
  4. 4. I Can Break Your Heart
  5. 5. Hurtsville
  6. 6. Letters In The Sand
  7. 7. Girl Like You
  8. 8. If I Fall
  9. 9. Aim For The Kill
  10. 10. Don't Think About It
  11. 11. Afraid Of The Midnight

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LAUT.DE-PORTRÄT Sunrise Avenue

Sunrise Avenue. Der Name weckt Assoziationen zu mit Florida oder Kalifornien, wo sich hübsche Menschen an traumhaften Stränden in der Sonne wälzen.

15 Kommentare mit 57 Antworten

  • Vor 11 Jahren

    Die waren selbst meiner Mutter immer schon zu peinlich.

  • Vor 11 Jahren

    Als jahrelanger Fan kann ich Ihnen sagen, dass UG das 4. Studioalbum ist. So als Korrekturvorschlag der Fakten in diesem Artikel. Dem Rest stimme ich nicht zu, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

  • Vor 11 Jahren

    Ich frage mich wer hier an Wahrnehmungsstörungen leidet...
    Wenn Sie, Herr Schreiber, doch lieber Schlager oder Klassik hören, warum schreiben Sie dann keine Kritiken darüber?
    Schicken die Firmen keine Rezensionsexemplare mehr, weil zu viel Schund geschrieben wird?
    Ihre sogenannte Rezension lässt mich arg vermuten, dass hier ein mäßig frustrierter Mann am Werk ist, der auf jeden Frust schiebt, der selbst singen kann und dazu noch gut aussieht...

    • Vor 11 Jahren

      Könnte auch ein frustierter Mann sein, dessen Partnerin die Finnen zu toll findet?

    • Vor 11 Jahren

      Könnte auch sein...
      Aber viel Frust scheint in dem Menschen definitiv zu stecken... Sonst würde er nicht alles so zerreißen und meinen damit gute Arbeit zu leisten.

    • Vor 11 Jahren

      Ich hätte mir vorallem einen Artikel gewünscht, der einen nicht von Anfang bis Ende zeigt, dass er die Band und die Musik einfach nicht mag.

    • Vor 11 Jahren

      Nicht mag und vor Allem aber auch nicht kennt. Und dass derjenige sich mit den Fakten gar nicht erst auseinandergesetzt hat, hat man ja auch gesehen... 6tes Studioalbum also? Ob der Herr uns die 2, die wir verpasst haben, dann zur Verfügung stellt?
      Und selbst wenn er die Live CDs mitgezählt hätte - was ja nicht korrekt ist - käme ich dann auf 7!!!

    • Vor 11 Jahren

      Ich gehe davon aus, der Herr hat sich das Big Band Alben nicht angehört. Oder ist da nicht drüber informiert.
      Was auch immer er meint, vielleicht sollte er sich mal ein Konzert angucken?
      Was er zu der Stimme von Samu Haber sagt ist auch nicht so wirklich korrekt. Ich gehe davon aus, sein Gehör ist Trash Tv geschädigt.

    • Vor 11 Jahren

      Gehör oder Gehirn... das ist hier die Frage ^^!
      Aber vermutlich war er noch nie auf einem Konzert... zumindest nicht bei SunAve. Sonst wüsste er vielleicht auch, dass die Band aus mehr als nur Samu und seinen Tattoos besteht.

    • Vor 11 Jahren

      Ich frage mich auch "Wer bist du und was hast du für ein Problem?"
      Wenn man die Musik nicht mag, okay. Dann sollte man aber auch objektiv bleiben. Und das passiert hier nicht. Vorallem der letzte Teil greift in dem Falle Samu persönlich an. Ist schon echt arm, wenn man von jemanden die Lebensmottos runter machen muss. Das geht gar nicht!

    • Vor 11 Jahren

      Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm... Bei diesem Autor ist es anders rum ^^.

    • Vor 11 Jahren

      Könnt ihr jetzt endlich die Fressen halten und rummachen?

    • Vor 11 Jahren

      Könnten wir, aber warum sollten wir? Wenns dir nicht passt... gibt bestimmt nen Haufen Kissen bei dir zu hause, wo du rein weinen kannst.

    • Vor 11 Jahren

      Tze tze tze küsst du deine Mama mit diesen Mund liebes Kind?
      Was meint die Person denn mit rummachen? *grübel*

    • Vor 11 Jahren

      Außerdem: wer Kritik schreibt muss auch mit Kritik und der Meinung anderer Menschen klar kommen. Und wer beleidigend wird, hat einfach nichts richtiges zum Thema beizutragen.

    • Vor 11 Jahren

      *lmao* Die Wortwahl muss er/sie/es ja irgendwo gelernt haben, LeelaLu... von daher... Meist fällt der vielzitierte Apfel nicht weit vom Stamm... Alternativ lief zu viel einschlägiges TV in der Jugend, oder aber man eignet sich die verbal unterschichtige Ausdrucksweise einiger Bands / Musiker an, die sich nicht anders auszudrücken wissen.
      Man, bin ich froh, dass Samu & Co alle eine anständige Erziehung genossen haben und man ihnen eine adäquate Ausdrucksweise näher gebracht hat ^^ :D

    • Vor 11 Jahren

      Selbst das Deutsch von Samu ist besser als das von dieser Person, wobei man sagen muss der Finne hat es erst vor ein paar Wochen so gelernt. Und das will etwas heißen. :D
      Sollte ich aus Protest jetzt dieses tolle Album hören, welches in vielen anderen Rezis so gut bei weg kommt? Aber wieso sollte man sich von positiver Presse beeinflussen lassen, wenn man einfach mal 'dagegen' ist?

    • Vor 11 Jahren

      Na, der Autor hier ist immer und überall gegen generell alles, was Sunrise machen. Von daher handelt es sich hier stark um eine gezieltes schlechte Presse machen, als um eine wirklich objektive Rezension :). Vielleicht sollte der Seitenbetreiber mal die angegebenen Themenbereiche überdenken...

    • Vor 11 Jahren

      Der Autor hat auch kein echtes Gehör bewiesen, denn dann wäre ihm etwas ganz entschiedenes aufgefallen. Besonders wenn man alle 4 (!) Studioalben mal vergleicht.

    • Vor 11 Jahren

      Vielleicht hatte er aus Prinzip schon Ohropax beim Hören drin?

    • Vor 11 Jahren

      Na gut, dann kann man den stimmlichen Unterschied zwischen den Alben natürlich auch nicht mit bekommen.

    • Vor 11 Jahren

      Nicht so wirklich, ne ;)... *hahahaha*

    • Vor 10 Jahren

      Was ihr hier schreibt, kann ich nur unterschreiben. Bin genau eurer Meinung. Und witzig sind eure Kommentare auch noch. Es zeigt, man kann auch mit Stil beleidigen.

    • Vor 10 Jahren

      bwahahaha jetzt erst gesehen. Hihihiii.... :lol:

    • Vor 11 Jahren

      Wie altes Frittierfett ^^

    • Vor 11 Jahren

      "Nichts an Sunrise Avenue ist jedenfalls "echt", "authentisch" oder auch nur im Ansatz interessant. Ihre Stücke sind Formeln, die sich rein schematisch wie ein Pferdeapfel dem anderen gleichen. Das befindlichkeitsfixierte Vokabular des neuen Voice-of-Germany-Jurors Samu Haber entspricht dem eines fünfzehnjährigen Durchschnittsschülers, der mittels Tagebuch-Poesie versucht, seine Gedanken in Platzpatronen zu füllen, um diesen pathetischen, frittenfettschmierigen Schmarrn in den Äther zu schießen, wo er sich dann spätestens als genau das entpuppt, was er immer war, stets ist und auch auf ewig bleiben wird: eine Sammlung leerer, inhaltsloser Schablonen, geschult an den schlechtesten Momenten von U2, 3 Doors Down oder Bon Jovi. Musik zum Abgewöhnen."

      dagegen liest sich die kritik hier wie eine gottesgleiche huldigung ganz großer kunst ^^

    • Vor 11 Jahren

      He He! Sehr gut auch " Hier, innerhalb dieser elf Songs, wird Rock im Speziellen – und Musik im Allgemeinen – abgeschafft, mit Füßen getreten und verhöhnt. Dieses Album macht betroffen."

      'Nuff said!

    • Vor 11 Jahren

      "Ihr Rock ist so kalkuliert, dass sich selbst Cyborgs verarscht vorkämen."
      Wunderschön.
      Danke für den Link.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 11 Jahren

      Haha, der Verriss ist einfach nur großartig! :D

  • Vor 11 Jahren

    laut.de kann zaubern ... es kann Beiträge verschwinden lassen

  • Vor 10 Jahren

    Erst einmal muss ich ehrlich zugeben, dass Unholy Ground schlechter ist, als die anderen Alben von Sunrise Avenue. Ich bin trotzdem Fan und mag das Album. über Geschmäcker lässt sich bekanntlich ja nicht streiten. Das ist auch okay. Aber ich finde es sehr schade und auch ein bisschen schwach vom Schreiber, wenn Bandmitglieder und Fans beleidigt werden. Ich denke es geht hier um die Musik?! Gut, dann gefällt die eben nicht. Aber ich denke man kann den Finnen doch hoch anrechnen, dass sie sich nicht durch Skandale einen Namen gemacht haben.