laut.de-Kritik
Mit der Kettensäge gegen den Rap-Nachwuchs.
Review von David MaurerBereits vor einigen Monaten kündigte The Game "The Documentary 2" an, die Fortsetzung zu seinem Doppel-Platin-Debüt aus dem Jahr 2005. Bevor der ehemalige 50 Cent-Schützling seine Fans mit dem von Dr. Dre produzierten Nachfolger beglückt, meldet er sich jedoch zunächst mit "Blood Moon: Year Of The Wolf" zurück.
Wen die ausufernde Gästeliste im ersten Moment abschreckt, sollte wissen: Bei "Year Of The Wolf" handelt es nicht um ein offizielles Solo-Werk, sondern um einen Label-Sampler, der sowohl Entdeckungen in Games eigener Blood Money-Crew als auch gestandene Größen vereint. Diese Mischung aus Big Playern, Newcomern und Games eigenem aggressiven Vortrag setzt das Produzententeam überraschend abwechslungsreich und vielseitig in Szene.
Während seine eigenen Signings Skeme und Dubb sowie Shooting Star Bobby Shmurda volle Rückendeckung erhalten, zum Beispiel im brachialen "Hit Em Hard", ist Game anderen Neulingen weniger freundlich gesinnt. So gerät "Bigger Than Me" zur fünfminütigen Abrechnung mit der kompletten XXL Freshmen Class, für den Comptoner allesamt "fake ass MCs".
Sanft geht es trotz Polica-Sample dabei nicht zu. Der "black Marshall Mathers" schmeißt die lyrische Kettensäge an und stutzt den Rap-Nachwuchs mittels game-typischem Namedropping und wahllosen Schimpftiraden auf halbe Größe. Nicht elegant, aber effektiv: "Ying ying ying on a motherfucker!"
Schon der Opener erweist sich somit als großes Highlight: Wer The Game hören will, will ihn genau so hören wie hier. Zwischen seinem eigenen Style aus der Zeit seines Durchbruchs und den modernen Einflüssen der neuen Generation, die er selbst so zu verachten scheint, kann sich der Kalifornier jedoch nicht so recht entscheiden. Mal autotuned er sich mit Weezy und Chris Brown durch "F**k Yo Feelings", mal hüpft er zu den Party-Klängen der Single "Or Nah" durch den Club, bevor er in den gelungenen Conscious-Nummern "The Purge" und "Trouble On My Mind" wieder eine komplett andere Richtung einschlägt.
Dass Game in Tracks wie "F.U.N." erneut die Keule gegen Imagerapper und Newcomer schwingt, um wenige Minuten später selbst den neuesten Beat- und Style-Trends nachzujagen, ist jedoch keineswegs ausschließlich kritisch zu sehen. Zum einen ist dieser Widerspruch dem Compilation-Charakter der Platte geschuldet, zum anderen sorgen die verschiedenen Einflüsse für reichlich Unterhaltung und Abwechslung.
Fast jede Betätigung der Skip-Taste bietet einen neuen Sound. Dabei passt sich der Hauptdarsteller seinen Features stets an und zeigt ungewohnte Facetten. "Black On Black"
beispielsweise, auf dem sich Trap Star Young Jeezy die Ehre gibt, würde perfekt auf dessen aktuelles Album "Seen It All" passen, ohne auf "Year Of The Wolf" völlig deplatziert zu wirken.
Anders der Kollegah-Vortrag in "Or Nah". Der Boss revanchiert sich für Games biederen Beitrag auf "Rolex Daytona" mit einem ebenso uninspirierten wie unpassenden Part. Als Bonus für alle deutschen Fans dennoch eine nette Zugabe.
Trotz einiger schwächerer Stücke, teils etwas übertriebenem Autotune-Einsatz und überstrapazierten Hooks der R'n'B-Barden Chris Brown, Eric Bellinger und Co. präsentiert The Game einen insgesamt guten Sampler, der mit "The Purge" und "Bigger Than Me" neben einigen weiteren starken Tracks obendrein noch zwei echte Höhepunkte bietet. Der MC aus Compton mag längst nicht mehr zu den angesagtesten Künstlern gehören, auf "The Documentary 2" darf man sich dennoch freuen.
2 Kommentare mit 9 Antworten
kolle part ist brutal
passt halt gar nicht dazu aber nette lines
stört sehr nett den allgemeinen selbstbeweihräucher-trip der immergleichen dieser art von musik
documentary ist classic. auch wenn hi-tek mist gebaut hat....
Na komm, so schlecht ist "runnin´" jetzt auch nich. Ist jetzt nicht der Killer des Albums, aber Mist find ich ein bißchen übertrieben.
hi-tek hat für mich 2 gesichter. entweder er haut so aboslute killertracks wie d.r.u.g.s von phife dawg oder sun god von common raus oder er präsentiert pure langeweile wie bei hi teknology 3 z.b
runnin ist so ein ziemliches geplätscher, hintergrundberieselung
Documentary ist Classic, keine Frage. Runnin geht ok.
sabbel nicht rum, das ist nicht dein fachbereich! move your ass in den chat, es sind gerade wieder 4 verschiedene lautuser am start, aber keiner ist unique btw es kommt im frühjahr 15 documentary teil 2
Documentary habe ich damals wochenlang nicht aus dem Player genommen, da bin ich save. Poste mal Chat-Link, hab neues Notebook, keine Lesezeichen mehr..
Habs aus dem Kopf rekonstruiert, whut: Bin da jetzt als brudisbrudi.
wieso schon wieder weg? bin als "weselsky" angemeldet und habe alle fakes gekickt! molten is auch da
aight, wieder drin, hatte Update-Überfall..
brudisbrudi_
Doctors Advocate ist der wahre Klassiker. Documentary hat zu viele Producer und eben neben Killer auch Filler