The Juliana Theory - " Deadbeat Sweetheartbeat"

Meine lieben Herren, das ist dann mal pures Understatement: So ein schlichtes Cover und ein seltsamer Titel wie "Deadbeat Sweetheartbeat" sind nicht unbedingt die besten Voraussetzungen, um den europäischen Markt zu knacken. Dabei könnten die fünf Jungs aus Pennsylvania musikalisch durchaus was bei uns reißen.

So waren die Jungs in der Vergangenheit sogar schon beim Majorlabel Epic unter Vertrag, konnten sich mit dem Big Business aber nicht so recht anfreunden und nehmen ihre Belange nun in die eigenen Hände. Das verschafft ihnen nicht nur die absolute Kontrolle, sondern auch eine vollkommene künstlerische Freiheit, die sie auf "Deadbeat Sweetheartbeat" voll ausleben.

Da macht sich keiner Gedanken drüber, ob (nicht nur) der Opener kräftig nach einer Lightversion der Queens Of The Stone Age klingt, oder ob man sich beim folgenden "We Make That Road By Walking" eher in der Emo Core-Ecke aufhält. Man mag der Band vielleicht vorwerfen, dass ihre Melodien ein wenig zu poppig und vielleicht zu süß sind, aber daran soll sich stoßen wer will, mich stört's nicht.

Ein Großteil der Titel scheint wie gemacht, um als Soundtrack für den ein oder anderen College-Movie zu dienen und dürfte in dem Bereich auch das hauptsächliche Zielpublikum finden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich sämtliche Songs mit Abschied befassen. Dabei wird aber nicht über Herzschmerz gejammert, sondern es geht meist zu nach dem Motto: "Ein Glück bin ich die Alte los!"

An der Balladenfront sind The Juliana Theory ebenfalls ganz gut vertreten und auch wenn "I Love You To Death" nur ganz okay ist, so weiß der zehnminütige Hidden Track richtig zu begeistern. Als Ausgleich rocken sie bei Nummern wie "This Valentine Ain't No Saint" oder "French Kiss Off" recht gut ab. Interessant ist auch "The Last Song", bei dem mich Sänger Brett Detar ein wenig an Holly Johnson erinnert.