laut.de-Kritik
Glorreiche Rückkehr des College-Rocks.
Review von Mathias MöllerJipieh! Die Präsidenten sind zurück! Kein schlechtes Timing, dass die Herren Ballew, Dederer und Finn an den Tag legen. Da ist Amerika 2004 gespalten wie die sprichwörtliche Zunge des weißen Mannes, und die Presidents Of The United States Of America kündigen ihre glorreiche Rückkehr an. Ja, genau die mit "Peaches".
Neun Jahre ist es jetzt her, dass der absurde Hit mit dem noch absurderen Ninja-Video für Belustigung sorgte. Sicher haben PUSA den Alternative-Rock damals nicht neu erfunden, aber ihre nerdig-humoristische Sichtweise der Dinge konnte über lange Strecken gut unterhalten.
Und so sieht's immer noch aus. Denn die Presidents sind sich in den letzten Jahren sowas von treu geblieben. Und das, obwohl sie länger kein reguläres Album mehr veröffentlicht haben. Der Sound bleibt derselbe, die abwegigen Themen ebenfalls unverändert. Die minderbesaiteten Instrumente schnarren und fuzzen wie eh und je: College-Rock scheint wohl doch noch nicht tot zu sein.
Und ob es nun um den Briefträger geht, der die Liebesbriefe seiner Kunden liest, ob es um den zwanghaften Drang, Insekten zu töten oder die kaputt gehende Jacke von Jennifer geht. PUSA legen einen erfrischend ironischen Unterton an den Tag. Und covern als Zugabe noch die Sex Pistols mit "Problems". Endlich mal (wieder) jemand, der sich und das, was er macht, nicht so tierisch Ernst nimmt.
Das in Eigenregie releaste Album wird sicher nicht den Rock retten, aber es sorgt für diese kleinen hellen Momente. Auch wenn es "Love Everybody" locker unter die Top Ten in der Kategorie "Hässlichstes Cover Ever" schafft, spreche ich hiermit eine eindeutige Wahlempfehlung aus.
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