laut.de-Kritik
Der perfekte Soundtrack für eine Massenschlägerei.
Review von Alexander AustelZusammengenommen könnten die ehemaligen Mitglieder von Threat Signal mittlerweile sogar eine Big Band gründen. Denn auch für das dritte Album gibt es wieder einmal zwei Neuerungen bei den Kanadiern: Alex Rüdinger knüppelt die Drums kurz und klein und Chris Feener bekam die zweite Klampfe in die Griffel gedrückt.
Der Sound des Fünfers ändert sich nicht maßgeblich. Noch immer gehören Blastbeats und Doublebass-Stakkato zu dem Grundgerüst, verziert mit einigen an Fear Factory erinnernde, teils poppige Melodien sowie bratende Riffs. Allerdings bolzt diese Platte wieder mehr wie das Debüt, die etwas sanftere Grundausrichtung von "Vigilance" fegt bereits der Opener "Uncensored" über Bord.
Ohne Kompromisse und mit durchgedrücktem Gaspedal überrumpelt einen diese Platte nahezu. Der Mix aus kreischendem Gebrüll und den cleanen Parts von Schreihals Jon Howard, erfüllen ihren Zweck und beugen Langeweile vor. "Face The Day" und "Fallen Disciplines" brechen brachial über einen herein, ohne dabei auch nur einen Hauch an Eingängigkeit einzubüßen.
"New World Order" überrascht mit einem Death Metal-Rülpser und sorgt mit einem satten Breakdown für Begeisterung. Mit einer ähnlichen Wucht und mit einer tief sitzenden Wut bringt auch "Death Before Dishonor" die Rübe in Rotations-Bewegungen. Zwischendrin blitzen dann aber immer wieder astrein gespielte Soli von Herrn Montgomery auf.
Als Vorzeige-Knüppel dieses Silberlings entpuppt sich "Disposition": Ein sehr ruhiger und gesungener Zwischenteil geht über in ein Gitarren-Solo, um sich anschließend mit einem an einen Tobsuchtsanfall erinnernden Gebrüll und einer halsbrecherischen Doublebass-Attacke zu entladen. Der perfekte Soundtrack für eine Massenschlägerei.
In welche Ecke man die Jungs nun stecken will, ob Metalcore, Modern Thrash Metal oder Melodic Death Metal, bleibt jedem selbst überlassen. Zurück bleibt ein Silberling, der es locker in die Jahres-Top Zehn schafft, was modernen, harten und zeitgemäßen Metal angeht.
2 Kommentare
Ausgelutscht, hat man schon 10000000 mal gehört. Typisches Nuclear Blast Müllprodukt.
@Hmm (« Ausgelutscht, hat man schon 10000000 mal gehört. Typisches Nuclear Blast Müllprodukt. »):
Wundert mich schon, dass du es so blöd findest aber dennoch so etwas schon 10000000 mal gehört zu haben scheinst.
Zum Album muss ich sagen, dass es nach dem ersten durchhören nicht wirklich gezündet hat. Werde dem ganzen bei gelegenheit noch ein zwei durchläufe geben aber irgendwie erfüllt es nicht meine erwartungen.
Alex Rudinger ist kein schlechter drummer aber auf beiden vorgängeralben fand ich die drums durchgehend besser. Bei dem Typen klingen sie einfach nach standard death-metal drums.
Die Riffs finde ich ebenfalls nicht so gelungen. Weiterentwicklung hin oder her, alles will nicht so recht begeistern. Die Rhytmus und Taktwechsel waren auf den beiden Vorgängeralben ebenfalls deutlich besser untergebracht und fügten isch besser ein.
auf die Vocal "experimente" hätte man auch gut verzichten können. Klingt ja teilweise echt schlimm. Glücklicherweise hält sich das aber in grenzen