laut.de-Kritik

Kaum ein Klischee bleibt unbedient, vor allem was die Lyrics angeht.

Review von

Mein erster Gedanke beim Hören von "Kissing The Flames", als der Gesang von Jape Perätalo einsetzt: Wer hat denn die letzte Zeitgeist-Diskussion im örtlichen Trinkerheim aufgenommen? Falsche CD oder was ist denn mit To/Die/For passiert?

Ich gebe ja zu, dass ich die Finnen seit "Jaded" ein wenig aus den Augen und Ohren verloren habe, aber so weit ich mich erinnere, klang vor allem Sänger Jape immer so wie ne etwas lebendigere und weniger plüschige Ausgabe von The Cures Robert Smith. Mittlerweile wirkt der Mann aber deutlich versoffener und gar nicht mehr so hallverliebt.

Das gibt der Truppe zwar eine gewisse Rotzigkeit und im sonst so schmachtenden Gothic Rock eine gewisse Glaubwürdigkeit. Ob es die Goten-Mädels aber den ehemaligen Schmuse-Rockern danken werden, wage ich zu bezweifeln. Denn die Rotzigkeit setzt sich in Sachen Gitarren und Produktion nicht weiter durch.

Mit einschmeichelnderem Gesang im Stile eines Ville Valo wäre man da auf der sicheren Seite. So irritieren die Vocals von Jape bestimmt den ein oder anderen, wenn er den röhrenden Lordi-Elch macht, wo die Gitarren mit simplen Lala-Melodien rocken und im Hintergrund so manche Alibi-Elektronik herum geistert.

Die positiven Punkte auf "Samsara" sind schnell abgehakt. "Raving Hearts" klingt ein wenig nach alten Tagen, das Iggy Pop-Cover "Cry For Love" ist straight, aber auch etwas beliebig (um nicht zu sagen, Iggy würde die Scheiße aus denen raus prügeln, wenn er das Ding hört) und "Folie A Deux" erinnert eingangs ein wenig an Tiamat, langweilt dann aber nur noch, zumal Japes Gesang ... ihr wisst schon.

Schmalzige, unoriginelle Chöre machen es nicht wirklich besser, zumal ein Song wie "Death Comes In March" einfach gar nicht geht. Da wünscht man sich echt den Wechsel vom Winter in den Frühling zurück, dass der Typ endlich abkratzt. Acht Monate hält das einfach kein Mensch mehr durch.

Kaum ein Klischee bleibt unbedient, vor allem was die Lyrics angeht. "Love's A Sickness", ja gleiches lässt sich auch über den Song und weite Teile des Albums sagen. Da helfen auch ein paar Sitarklänge, Streicher und weiteres Gedöns nicht viel weiter.

Trackliste

  1. 1. Kissing the Flames
  2. 2. Damned Rapture
  3. 3. Cry For Love
  4. 4. Death Comes In March
  5. 5. Folie A Deux
  6. 6. Hail Of Bullets
  7. 7. Love's A Sickness
  8. 8. Raving Hearts
  9. 9. Oblivion: Vision
  10. 10. Someday Somewhere Somehow

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