laut.de-Kritik

Tief, monoton, pulsierend: Der Ex-Panorama Bar-Resident groß in Form.

Review von

Der Titel "Voices From The Lake" erinnert an trashige B-Movies aus den 50er und 60er Jahren. Da gab es immer unheimliche Dinge, die in finsteren Gewässern, von denen man sich besser fern hält, vor sich gingen. Diese Assoziation führt im Fall des Projekts der beiden römischen Produzenten Donato Scaramuzzi und Giuseppe Tillieci allerdings in die falsche Richtung.

Denn mit der Billigfilmkultur vergangener Jahrzehnte haben Voices From The Lake nichts zu tun. Mit ihrem Debütalbum positionieren sich die beiden Italiener vielmehr im Hier und Jetzt elektronischer Musik.

Der Longplayer kommt ziemlich überraschend, schließlich gab es bislang lediglich ein Release von Voices From The Lake - die im vergangenen Jahr veröffentlichte EP "Silent Drops". Hinzu kommt, dass Donato Dozzy der Ruf voraus eilt, äußerst zaghaft zu sein, wenn es um die Veröffentlichung eines neuen Albums geht.

Geduld war denn auch die wichtigste Eigenschaft, die seine Fans mitbringen mussten, um die große Zeitspanne zwischen seiner ersten Maxi "Minded" 2004 und dem erscheinen des Debütalbums "K" im Jahr 2010 zu überbrücken.

Vielleicht hat ja die Zusammenarbeit mit dem um einige Jahre jüngeren Tontechniker Giuseppe Tillieci, Dozzy ganz unerwartet beflügelt. Jedenfalls legen die beiden schon kurz nach ihrem ersten Liveaufritt beim japanischen Labyrinth-Festival nun endlich die langerwartete Platte hin.

In den Monaten nach der Rückkehr aus Fernost überarbeitete das Duo im Studio noch mal sein Liveset. Das Ergebnis sind elf Tracks, die mit einer ganz besonderen Intensität auf den Hörer einwirken. Nur mal so nebenbei konsumieren, ist bei "Voices From The Lake" kaum möglich, sie fordern die volle und ungeteilte Aufmerksamkeit.

Wie schon bei früheren Releases, zeigt Dozzy, dass er es meisterlich versteht, hypnotischen Techno zu produzieren. Tief, monoton und repetitiv pulsieren die Beats. Beinahe schmucklos fallen die Grooves aus. Sie tragen eine meditative Stimmung in die Tracks des Albums hinein, sorgen für eine energetisches Grundrauschen, das sich über die Zuhörer legt. Ein Hörerlebnis, das man nicht oft genug wiederholen kann.

Trackliste

  1. 1. Iyo
  2. 2. Vega
  3. 3. Manuvex
  4. 4. Circe
  5. 5. S.T. –VFTL Rework-
  6. 6. Meikyu
  7. 7. In Giova
  8. 8. Twins in Virgo
  9. 9. Twins in Virgo – Reprise
  10. 10. Mika
  11. 11. HGS

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