9. Januar 2020

"Ich bin voll auf dem Rammstein-Film"

Interview geführt von

Yael legt ein ungeheures Tempo vor. Nachdem sie Anfang des vergangenen Jahres mit ihrer EP "L.U.V." erste Aufmerksamkeitswellen auslöste, folgten Schlag auf Schlag neue Projekte.

Sie begleitete die hiesigen Termine der "Care For Me"-Tour des Chicagoer Chance-The-Rapper-Kompagnons Saba und trat beim altehrwürdigen Splash!-Festival auf. Mit ihrer Rheinland-Pfälzer Crew Fifty Fifty veröffentlichte die Wahlberlinerin die spartanisch betitelten EPs "Demo 1" und "Demo 2", und bereits Ende November erschien über Urban Tree Music ihr Debütalbum "Story Of A Stranger", das stilvoll zwischen melancholischem Cloud-Rap und R'n'B-Einflüssen wandelt.

Drei Tage nachdem ihr Smartphone den Wirren des Jahreswechsels zum Opfer gefallen ist, steht sie am Anschluss eines Kollegen für ein Interview bereit. Im Gespräch gibt Yael Auskunft über ihre Wertschätzung für das Leben, die Großstadt und die Provinz, künstlerischen Austausch, Rammstein, den Zeitgeist und ihre Zukunftsträume.

Welches Resümee ziehst du im Rückblick auf das Jahr 2019?

Ich fühle mich so, als hätte ich das erreicht, was ich erreichen wollte. Ich habe das erste Mal offiziell auf Festivals gespielt. Mit meinen Jungs war ich mit Saba auf Tour. Es waren ein paar Dinge, die sich natürlich ergeben haben. Rückschläge gibt es wahrscheinlich immer. Das kennt wahrscheinlich auch jeder. Aber in meiner musikalischen Entwicklung hätte es für mich dieses Jahr tatsächlich nicht besser laufen können. Ich sehe das alles sehr positiv.

Du hast der Backspin im Interview gesagt, du hättest dich "auf der Platte lyrisch und musikalisch von den anderen Projekten weiterentwickelt." Woran machst du das fest?

Das mache ich an dem Prozess an sich fest. Je mehr Songs man schreibt, desto flüssiger wird es aus meiner Erfahrung. Der ganze Prozess war einfach angenehmer und weniger verkrampft. Wenn ich die Songs im Rückblick höre, habe ich mich bei den Formulierungen und Metaphern schon weiterentwickelt.

Seit Mai 2018 hast du zwei Solo-EPs, zwei EPs mit Fifty Fifty und dein Soloalbum veröffentlicht. Wie vereinst du diese strenge Arbeitsmoral mit der Leichtigkeit deiner Songs?

Ich weiß nicht, ob ich das Wort "Arbeitsmoral" nutzen würde. Zum Glück sehe ich das ja nicht wirklich als Arbeit. Ich mache das gerne. Deswegen mache ich das so oft wie möglich und möchte damit etwas erzielen. In dieser Hinsicht bin ich schon musikalisch ehrgeizig, aber "strenge Arbeitsmoral" würde ich jetzt nicht sagen. Die Leichtigkeit der Songs war schon immer da. Beim Schreiben geht es irgendwann um Routine. Und Routine bringt einfach ein bisschen Ruhe rein, die man vorher nicht hatte. Dann kommt der Inhalt leichter herüber.

Es stellt ja auch ein erklärtes Ziel für dich dar, den Anschluss an den Mainstream zu finden. Wie stark orientierst du dich an den Vorgaben des Marktes?

Ich weiß gar nicht, ob ich an den Mainstream anschließen möchte oder ob ich eher in einer Zeit lebe, in der der Mainstream daran anschließt, was ich mache. Das kreuzt sich gerade gut. Deswegen passe ich da gut rein. Auf dem Album gibt es den Song "Allein". Da war mein Ziel, die Story des Songs so weit herauszutragen wie möglich. Ich hatte da zwei Lines, die als einzige etwas offensiver in der Sprache gewesen wären. Die habe ich dann in der Studio-Session abgeändert. Es hat aber nichts am Inhalt verloren, sondern betraf einfach nur die Sprache. Das mache ich dann schon manchmal.

Würdest du verraten, wie die Lines aussahen? Man ist ja im Rap einiges gewöhnt.

Lieber nicht, nein. Der Song ist schon so richtig. Wie gesagt, da ist auch nichts verloren gegangen. [lacht] Ich möchte auch nicht unbedingt alles bedienen, was man da gewöhnt ist.

Habt ihr versucht, "Allein" oder "Narben" bei Radiosendern zu platzieren?

Ich glaube, das haben wir generell mit dem Album gemacht. Dadurch, dass wir die Session mit der Band und VØR bei Red Bull gemacht haben, ist "Allein" ganz gut gelaufen. Da hat der Song ein bisschen Action bekommen. Ich glaube, im Radio ist er bei "Das Ding" gelaufen. Aber ich bin da nicht ganz sicher. Ich bin da nicht so ganz on the run. Ich weiß nur, dass mein Label und meine Promoterin Sherin Kürten da viel machen.

In einem Interview hast du gesagt: "Ich finde jeden Tag irgendeinen Artist und wüsste sofort, was ich machen müsste für den. Ästhetik, Album und Sound – das komplette Ding einfach." Geht es darum, ein künstlerisches Ideal zu erreichen oder dem Artist zu erklären, wie er kommerziell das Maximum herausholen könnte?

Generell will ich mir Künstler picken, bei denen ich sehe, dass sie eine größere Masse erreichen können. Es ist einfach interessant für mich, wenn Künstler trotz ihres eigenen Charakters und ihrer eigenen Message in der heutigen Zeit im Mainstream eine viel größere Masse erreichen können, als Hip Hop-Künstler vor zehn oder 20 Jahren. Da will ich schon Leute picken, bei denen ich denke, dass sie erstmal funktionieren. Ich würde denen nicht erklären wollen wie das klappt. Ich sehe einfach viele Künstler, die schon alles haben außer einer Struktur: Labels, Promotion und der ganze Kram, der sie nicht interessiert. Die sind oft im Studio und machen teilweise nebenbei Klamotten. Aber die haben nicht unbedingt den Kopf dafür, zum Label zu rennen. Es gibt schon richtig viele junge Künstler und Künstlerinnen, die ihr eigenes Ding am Start haben.

Hast du diesen Blick auch bei prominenteren Künstlern?

Nein, für mich ist es einfach interessant als Künstlerin in meiner Szene. Ich will, dass sie wächst und ernst genommen wird. Wir sind ja schon riesig. Natürlich will ich Künstler in meiner Szene supporten. Die anderen können machen, was sie wollen. Das ist mir auch egal. [lacht] Was soll ich den Leuten sagen, die erfolgreich sind? Die haben offensichtlich etwas richtig gemacht. Das hat gar nichts damit zu tun, ob mir das nicht gefällt. Ich kommentiere das dann auch gar nicht, weil mein Kommentar vielleicht auch gar nicht gewollt ist. Was soll ich zu Schlager sagen?

Im Zusammenhang mit dir fällt immer wieder der Begriff "Zeitgeist". Was macht den heutigen Zeitgeist für dich aus?

Das ist eine sehr komplexe Frage. Für mich ist ein großer Teil die Digitalisierung und die Globalisierung. Alles vernetzt sich immer krasser und wir müssen damit umgehen, wie sich dadurch unser Leben in der westlichen Welt verändert. Das hat einen Impact auf uns, unsere Generation, unsere Eltern und das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen. Ich glaube, das schwirrt vielen im Kopf herum.

"Als ich vierzehn Jahre alt war, da habe ich mich für gar nichts interessiert – außer vielleicht Reggae-Musik und Bob Marley"

Gehört der Konsumismus, den du in "KDDL" kritisiert hast, auch zum Zeitgeist?

Ja, es gibt viele Themen, die zum Zeitgeist gehören, aber für mich ist das größte Thema die überkrasse Politisierung in der letzten Zeit, gerade auch bei jungen Leuten. Alle sind überemotional. Ich glaube, das kommt von diesem Wandel und diesem ganzen Zusammenwachsen der Welt. Dabei ist das eigentlich schön.

Ist dir denn die politische Debatte auch unter jungen Leuten zu emotional?

Ich finde es voll okay, dass es jetzt so emotional ist, weil es eben auch ein emotionales Thema ist. Es ist schön, dass es nicht so ist, dass es gar keinen juckt, weil die Sprache so weit entfremdet ist, dass man gar nichts mehr versteht. Andererseits ist es gefährlich geworden, weil mittlerweile eine Sprache benutzt wird, die einen Nährboden für die Spaltung bietet. Sich mit Politik zu befassen, ist immer etwas Gutes. Als ich vierzehn Jahre alt war, da habe ich mich für gar nichts interessiert – außer vielleicht Reggae-Musik und Bob Marley. [lacht] Sonst war in meiner Birne nicht viel Politisches los. Es ist natürlich schon krass, dass sich das so entwickelt hat.

Letztes Jahr erschienen unheimlich viele Alben von weiblichen Rappern. Du gehörst ja eher zu denen, die sich nicht politisch äußern. Möchtest du das Politische nicht explizit in die Musik einfließen lassen?

Ich mache meine Standpunkte schon sehr klar in meiner Musik. Ich mache das vielleicht nicht so plakativ wie andere und nutze auch nicht deren Sprache, aber ich glaube, wer die Songs genau hört, hat ungefähr einen Plan wie ich menschlich ticke. Und daraus kann man ableiten, wo ich politisch stehe.

Im Song "Zeitmaschine" heißt es: "Physisch bin ich in der Gegenwart, repräsentier' den Zeitgeist. Doch meine Seele unzugänglich, weil sie durch die Zeit reist." Gibt es eine Epoche, mit der du dich verbunden fühlst?

Nein, für mich ist einfach Geschichte derbe interessant. Geschichte ist nicht nur die Vergangenheit, sondern die Vergangenheit bis jetzt und die Zukunft. Für mich ist alles daran einfach super spannend. Es hängt alles zusammen. Wenn man Dinge verstehen möchte, die jetzt passieren oder in der Zukunft passieren könnten, muss man in die Vergangenheit schauen und die Zusammenhänge verstehen. Das war für mich schon immer interessant. Ich habe mich immer viel mit Geschichte befasst. Da gibt es eigentlich keine bestimmte Epoche. Es geht eher um die Weltgeschichte.

Was die Zukunft betrifft, scheinst du recht entspannt zu sein. In "Tango Tanzen" heißt es lapidar: "Wer weiß schon, was die Zukunft bringt?" Woher nimmst du die Ruhe?

Das ist eine gute Frage, keine Ahnung. Ich habe so viele Freundinnen und Freunde, die komischerweise Probleme mit dem Älterwerden haben. Ich habe ehrlich gesagt, voll Bock darauf, alt zu werden. [lacht] Ich sehe mich da irgendwann entspannt auf einer Insel, wo ich chille bis ich vom Stuhl kippe. Ich lebe einfach sehr gerne. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich super privilegiert bin. Erstens wachse ich hier in unserer schönen Plastik-Welt im Westen auf und zweitens mache ich das, was ich machen will. Das lässt mich alles so entspannt sehen. Auch zu wissen, dass gesund zu sein und das Leben an sich ein Zufall ist. Ich habe einfach eine mega Wertschätzung für das Leben.

Aber es ist schon interessant, dass du mit dem Alter etwas Positives assoziierst.

Ja, ich habe da voll Bock drauf. Das ist halt das Leben. Es ist doch schön, das in allen Facetten zu spüren. Ich will richtig alt sein. Dann kann ich nicht mehr laufen und sitze da nur noch miesepetrig. Ich möchte das alles empfinden und mitbekommen. Das ist für mich Menschsein.

Abgesehen von dieser Leichtigkeit, mit der du die Dinge nimmst, wirkt dein Album recht schwermütig. Würdest du dich als melancholisch bezeichnen?

Ja, auf jeden Fall, eine gewisse Melancholie begleitet mich schon sehr lange in meinem Leben. Dinge, die in meiner Vergangenheit geschehen sind und mich als sehr junges Mädchen begleitet haben, haben mich so gemacht. Aus dieser Melancholie kommt eigentlich auch die Wertschätzung für das Leben. Anders herum macht dich das Leben an sich auch melancholisch.

Laut Pressetext hast du auch einen "Hang zum Größenwahn". Wie macht sich das bemerkbar?

Ich kriege das manchmal von nahestehenden Menschen gesagt. Das nehme ich dann so an. Daran wird wahrscheinlich auch etwas sein. Ich glaube, das kennt jeder Künstler und jede Künstlerin. In Momenten der extremen Ektase schraubt man sich ja nicht selbst herunter. Wenn man gerade einen Auftritt hatte, im Backstage ist und sich denkt: Ja, alles gehört mir! Aber es gibt natürlich auch genau das Gegenteil. Ich denke, das kennen generell viele emotional empfindliche Menschen. Solange man das erkennt, ist es okay, denke ich. [lacht]

Du sagst auch in "Allein": "Innerlich bin ich klein, äußerlich bin ich groß." Daraus spricht eigentlich kein besonders positives Selbstbild.

Ja, das ist dieser Zwiespalt. Das ganze Album trifft sich in diesem Zwiespalt. Das sollte auch das Artwork wiedergeben. Das ganz Tiefe, das ganz Hohe, aber auch die Zwischenzustände. Das ist ein Spektrum der Emotionen. Das gehört für mich auch dazu. Es ist für mich schön, dass man überhaupt so traurig wird oder übertrieben glücklich sein kann.

Die beiden Elemente finden sich also sowohl in der Musik als auch auf dem Cover wieder. Das Artwork von der Chilenin Magdalena Paz fällt natürlich schnell ins Auge. Hast du ihr Vorgaben gemacht?

Ich kenne Magdalena und ihre Kunst schon länger. Wir haben uns schon privat getroffen. Ich habe ihr das Album geschickt und wir haben das zusammen gehört. Das war natürlich ein längerer Prozess. Auf künstlerischer Ebene: Wie können wir das übersetzen und darstellen? Darüber hat sie sich Gedanken gemacht und ich mir ein bisschen. [lacht] Wir haben uns immer ausgetauscht. Dann hat sie mir das so präsentiert. Für mich hätte das nicht besser passen können. Voll super, es war eine sehr schöne Zusammenarbeit.

"Ich bin Fan von Rammstein. Die machen superkrasse Live-Shows"

Ist es dir wichtig, disziplinübergreifend mit anderen Künstlern zu connecten?

Ja, voll gerne. Für die EPs habe ich das Artwork selbst gemacht. Das war halt kein Album. Ehrlich muss man sagen, dass es auch Kostengründe hatte. Aber natürlich arbeite ich gerne mit anderen Künstlern und vor allen Dingen Künstlerinnen zusammen. Es gibt für mich keinen schöneren Austausch als den auf künstlerischer Ebene. Wenn man da jemanden findet, mit dem man sich versteht, ist das voll schön.

Du hast in früheren Interviews betonst, dass du in der Provinz in Rheinland-Pfalz isoliert warst. Gleichzeitig hast du die Inspirationen gelobt, die dir die Großstadt bietet. Im Titelsong deines Albums nimmst du nun wieder eine distanzierte Haltung zu Berlin ein: "Keiner spricht hier meine Sprache. Ja, verdammt, ich bin ein Alien." Wodurch wurde deine Begeisterung abgekühlt?

Klar, geht es um eine Großstadt, aber es geht gar nicht so wirklich um Berlin. "Aufgewacht in irgendeiner Großstadt ..." kam ein bisschen vom Reisen. Ich war die ganze Zeit in Deutschland auf Festivals und auf Tour. Es hat sich tatsächlich nicht auf Berlin bezogen, sondern eher auf das Land.

Mit welchen Erfahrungen verbindest du das dann?

Es ist einfach diese Erfahrung der Außenseiterrolle, in die jeder mal reinrutschen kann. Ich glaube, das ist eine kollektive Erfahrung und keine, die ich alleine oder die ich nur als schwarze Person mache. Es ging darum, dass eine Fremde oder ein Fremder eine Geschichte erzählt, wie sie oder er das empfindet. Das sind gemischte Erfahrungen. Das sind meine Erfahrungen, aber das sind auch Erfahrungen, die ich von meinen Freunden und Freundinnen mitbekommen habe. Das sind verschiedene Perspektiven in dem Song. Das ist gar nicht nur auf mich oder nur auf eine Stadt bezogen.

Trotzdem habe ich nochmal eine Frage zu Berlin. Smoky meinte kürzlich im Interview: "Als Berliner hast du immer noch leichte Antipathien gegen alles, was nicht aus Berlin ist." Hast du solche Erfahrungen gemacht?

Witzig! [lacht] Ich persönlich nicht, aber ich hatte auch das Glück, dass mein erster Freundeskreis hier fast nur aus Berlinern besteht. Die haben mich das natürlich spüren lassen, aber das war nicht das Tagesthema. Das waren eher so Städte-Patrioten. Finde ich persönlich ein bisschen bescheuert, verstehe es aber, weil ich auch Homies aus Rheinland-Pfalz habe, die genauso sind. Städte-Patriotismus ist halt überall irgendwie das Gleiche. Jeder hat seine eigene Perspektive. Wenn jemand genervt ist, verstehe ich das voll. Interessieren tut es mich trotzdem irgendwie nicht so. [lacht] Lokalpatriotismus ist für mich auch nur Patriotismus.

Die Berliner stehen irgendwo natürlich auch unter Druck.

Ich bin voll dabei und habe gar keinen Bock auf diese ganzen Investoren. Aber ich glaube, darauf hat keiner Bock. Die Stadt an sich macht auch einfach viel Scheiße. Was sollen denn die Zugezogenen machen, wenn die Stadt die Investoren Sachen aufkaufen lässt? Das ergibt nicht so viel Sinn gegen Zugezogene zu sein. Aber ich verstehe schon den Groll. Alle Leute wollen nach Berlin, aber die wollen nicht aus Berlin weg.

Jetzt hatten wir ja gerade die Weihnachtstage, in der viele Menschen in die Heimat zurückkehren. Hast du die Feiertage in Rheinland-Pfalz verbracht?

Ja, klar, Family-Action, ich fahre dann immer in die Pfalz und besuche da alle. Die anderen Rapper meiner Crew kommen ja auch aus der Pfalz. Wir sehen uns da immer alle und die Familien kennen sich. Das ist immer schön.

Es gibt also keine unangenehmen Nachfragen, was du da überhaupt treibst, in Berlin?

Das hat die Familie schon aufgegeben. Letztes Jahr kamen die Fragen noch und jetzt reden wir einfach gar nicht mehr darüber. Es gibt andere Themen. [lacht]

Aber ab und zu schickst du ihnen mal ein Musikvideo, damit sie wissen, dass da was passiert?

Ich sage immer, dass was rausgekommen ist. Meine Oma und mein Opa sind schon voll auf Spotify unterwegs und zeigen es immer ihren Freunden. Da kriege ich ganz kritisches Feedback zu meinen Texten. Eigentlich unterstützt mich jeder.

Was steht für dieses Jahr an?

Ich plane noch ein Album. Gegen März kommt ein Kollaboalbum mit Loop. Dann werde ich neue Songs machen und vielleicht noch eine kleine EP. Mal schauen, was sich so ergibt. Vor allen Dingen möchte ich eigentlich live spielen. Vielleicht eine kleine Tour auf die Beine stellen und das Album performen.

Du hast der Backspin gesagt, du würdest "Showelemente" einbauen wollen. Was stellst du dir darunter vor?

Wenn man sich die Shows in Deutschland anguckt, dann ist leider schon eine Band ein Showelement. Eine Band wäre super. Ich habe meine Girls schon für den Background zusammengesammelt. Tänzer hätte ich super gerne. Für mich gibt es kein Limit, aber wie letztes Jahr auch muss man schauen, was sich ergibt und dafür arbeiten. Leider ist es ja nicht kostenlos, wenn man eine Band und Tänzer mitnimmt. Aber ich glaube, ein paar Auftritte mit einer Band kriegen wir dieses Jahr schon hin.

Du hast ja auch ein Faible für das Theater. Das Rammstein-Argument, wonach eine übergroße Show gerne mal von der Musik ablenken soll, teilst du demnach nicht.

Nein, nicht wirklich. Ich bin Fan von Rammstein. Die machen superkrasse Live-Shows. Ich habe mir mal bei Youtube eine Show angeschaut. Das war super, habe ich voll Bock drauf. Ich habe die noch nie live gesehen, aber ich höre die tatsächlich erst seit ungefähr einem Jahr. Ich bin voll neu auf dem Rammstein-Film. Ich wurde 1996 geboren, aber musikalisch bin ich mit den 2000er Sachen aufgewachsen. Du musst dir mal diese ganzen Shows von Usher, Justin Timberlake oder Anastacia anschauen. Die haben da riesige Gelände und rutschen an Stangen herunter. Sowas erträume ich mir für die Zukunft. Da bin ich irgendwie geschädigt. Darauf habe ich voll Bock. Aber wenn es nicht dieses Jahr passiert: Ich habe, ehrlich gesagt, keinen Zeitdruck und mache weiter Musik.

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