laut.de-Biographie
GloRilla
"Mein Vater und meine Mutter, die wissen schon, was abgeht, die sind auch in Memphis groß geworden", erklärt GloRilla ihre christliche Familie dem Radio-DJ Sway in einer denkwürdigen Radiosendung. Zuvor hat sie ihn derart für sein Beziehungsleben gegrillt, dass er fast zu einem Moment der reumütigen Selbstreflektion kommt. Im selben Monat wird sie von den BET-Awards zur Newcomerin des Jahres gewählt und veröffentlicht eine erste offizielle EP mit zwei zertifizierten Hitsongs.
Es braucht nicht lange, um zu verstehen, warum die Frau bei jeder erdenklichen Gelegenheit viral geht - seien es Bars oder sonst welche Momente in den sozialen Medien. Das alles kommt natürlich nicht aus dem Nichts. Aber lang ist die Geschichte von GloRilla als Rapperin trotzdem nicht.
Als achtes Kind einer christlichen Familie in Memphis, Tennessee, wächst sie wie von selbst im Kirchenchor auf und träumt von einer Karriere als Sängerin, während sie in der Schule nach eigener Aussage mal die Cheerleaderin und mal den Klassenclown spielt. Dort kriegt sie auch mehr Einflüsse von der Welt da draußen mit, immerhin wurde sie bis zur fünften Klasse zu Hause unterrichtet und durfte offiziell nur die Gospel-Musik der Mutter hören.
Aber so laufen die Dinge eben nicht im Internetzeitalter. Natürlich ist die große Jugendfaszination für Leute, die in der Mitte der 2010er groß werden, die Rapmusik, in Memphis insbesondere natürlich der Trap. Und 2019 macht sich GloRilla dann als Fan von Rapperinnen wie Cardi B auf den Weg, ebenfalls ans Mic zu treten. Big Glo oder GloRilla standen zur Debatte, letzterer wurde es, abgeleitet von ihrem bürgerlichen Namen Gloria Hallelujah. Eine Weile dauert es, ihre Stimme zu finden, aber schließlich findet sie über die beiden Tapes "Most Likely Up Next" und "P Status" zu ihrem eigenen Sound.
Und dann – die Pandemie neigt sich langsam ihrem offiziellen Ende – kommt der Moment, der kommen musste. "F.N.F. (Let's Go)" geht auf TikTok super-hammer-mega-viral und wird im urbanen Radio 2022 so etwas wie der Song des Jahres – ein Remix mit JT von den City Girls und Latto kommt obendrauf. Stadtgenosse Yo Gotti kriegt Wind davon und signt sie auf seinem sich ohnehin im Aufwind befindenden Label CMG, später wird sie das BET zum Newcomer des Jahres ausrufen.
Diesen galaktischen Run komplettiert sie, indem sie sofort noch einmal auf TikTok viral geht, sei es nur mit einem Snippet zu ihrer nächsten Single "Tomorrow 2" - und wie es sein muss holt sie für die Leadsingle für ihr erstes offizielles Major-Projekt Cardi B persönlich an den Start und debütiert mit der Single direkt in den Top Ten der Billboard-Charts. Die EP "Anyways, Life's Great..." folgt auf den Fuß und zementiert sie als eine der aufregendsten Stimmen einer der blühenden Hip Hop-Städte am Anfang des Jahrzehnts.
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