laut.de-Biographie
2nd Gen
Unter der illustren Vielzahl der Mute-Acts gehört 2nd Gen aka Wajid Yaseen zweifellos zu den kompromisslosesten Künstlern. Geräuschskulpturen betitelt er seinen musikalischen Output und stellt sich damit in die Tradition klassischer Industrial-Bands wie Throbbing Gristle, SPK oder Cabaret Voltaire, deren Vermächtnis sich Mute Chef Daniel Miller annimmt, indem er viele der frühen Scheiben wieder veröffentlicht.
Wajid Yaseen kommt in der nordenglischen Stadt Manchester zur Welt, die dank den Factory Bands Joy Division, Section 25 und New Order in den frühen 80er Jahren zu einem popkulturellen Zentrum abseits der Metropole London aufsteigt. Yaseen, Sohn eines Sängers, probiert sich zunächst in der Rolle des Backgroundsängers für seinen Vater aus, bevor er fasziniert von Punk der traditionellen indischen Musik zunächst einmal den Rücken kehrt.
Sonic Youth und The Boredoms heißen die neuen Leitbilder, die Yaseen auch nach seinem Umzug nach Schweden begleiten. Dort gründet er eine Punkband, die lediglich mit kaputtem Equipment Musik macht. Zurück in London bleibt er der Musik treu.
Mitte der 90er Jahre spielt er bei der britischen Polit-Rap-Formation Fun-Da-Mental Bass und experimentiert für sich mit Soundloops und Geräuschen. Diese atonalen Spielereien finden 1997 ihren Weg auf die erste 2nd Gen EP "Noise Sculptures", die bei Mute-Chef Miller einen derart bleibenden Eindruck hinterlässt, dass er Yaseen für sein Label signt. Der Krach-Mix aus computergenerierten Sounds und natürlichen Instrumenten gibt der Musik von 2nd Gen einen organischen Touch, die der industriellen Kälte etwas die Schärfe nimmt. Für seinen ersten Longplayer "Irony Is" lädt er sich 2001 die Noise-Hip-Hopper von Dälek ins Studio ein und erweitert sein Soundspektrum um Elektro- und Hip Hop-Nummern.
Die Single "And/Or" nehmen sich unter anderem Techno Animal, Cold Kid und Simon Begg in Remixen an. 2003 erscheint mit "Flicknives" der Nachfolger zu "Irony Is". Tanzbare Elektro-Grooves wechseln sich mit harschen Industrial-Tracks ab. Als sei dies noch nicht genug, fächert 2nd Gen auf " Flicknives" sein Spektrum an Sounds weiter auf und integriert Elemente traditioneller indischer Musik und weibliche Vocals in seine Musik, die im scharfen Gegensatz zum für die Platte kennzeichnenden Bassgewitter stehen.
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