Noch einmal zwölf Jahre alt. Einfach davonlaufen vor den heutigen "Scoundrel Days". Keine Euro-Krise, kein Syrisch-Türkischer Konflikt. Nicht in meiner kleinen Welt. Buckelig sitze ich über meinen Hausaufgaben, der kleine rote Kassettenrekorder spielt immer wieder A-ha. Ein Tape, aufgenommen von …

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  • Vor 11 Jahren

    Mutige und richtige Entscheidung, einem unterschätzen Album diese Ehre zuteil werden lassen. Ein von A bis Z überzeugendes Album, lediglich "Cry Wolf" fällt ein wenig ab. Ich hätte mir auch gut das ebenso unterschätzte wie hervorragende "Memorial Beach" vorstellen können.

  • Vor 7 Jahren

    Hallo Sven (ich erlaube mir jetzt einfach mal das Du, weil wir gleich alt zu sein scheinen). Vielen, vielen Dank für diese tolle Review von einem Album, daß ich seit meiner Jugend als "mein Herbst-Album" bezeichne. Auch ich war 12, als ich meine Eltern, die bis heute nur Klassik hören (was kein Manko ist, weil ich selber ebenfalls klassische Musik liebe und sie Teil meines Berufs ist), davon überzeugen konnte, auf der Rückfahrt aus den Herbstferien die überspielt bekommene Kassette mit dem neuen Album von a-ha in den Player des Audi 100 zu legen und die Musik auf die hinteren Boxen zu legen. Es war bereits dunkel, mein Vater hatte ein flottes Tempo auf der Autobahn und trotzdem war es gespenstig neblig. Seitdem verbinde ich dieses Album mit Herbst - und nur ein stabiler Mensch sollte dieses Album bewußt in der dunklen, deprimierenden Jahreszeit hören, denn es birgt in Summe eine gewisse Selbstmordgefahr - fast so, wie eine Lektüre von Thomas Bernhards Roman Frost entweder nur stabilen Menschen zu empfehlen ist, sollte man jedoch einen Hang zu Labilität und Depression haben, empfiehlt es sich, dieses Buch am besten am Strand im Sommerurlaub lesen, um nicht in komplette Melancholie und Todessehnsucht zu verfallen. So ähnlich verhält es sich meiner Ansicht nach mit Scoundrel Days, was es tatsächlich zu einem Meilenstein der Popgeschichte macht. Nicht, weil man nach dem Hören den Drang verspürt, sich umzubringen, sondern weil es eine Todessehnsucht anspricht, die dann wieder von Gefühlsausbrüchen und absoluter Lebensbejahung unterbrochen wird - bei Manhattan Skyline sogar innerhalb eines einzigen Songs. Und genau die Dualität ist in Deiner Rezension perfekt in Worte gefaßt - dafür nochmals Danke!

    P.S.: Über das eben erschienene letzte Album des genialen Leonard Cohen (welches ich noch nicht komplett gehört habe) schrieb die FAZ, es wäre (sinngemäß) das schwärzeste Album der Popgeschichte. Diesem Vergleich möchte ich entgegenhalten, daß Scoundrel Days ebenfalls ein starker Anwärter auf diesen Rang ist. Denn bei aller Heiterkeit bildet die Klammer des Albums eine sehr deprimierende Einheit.

  • Vor 3 Jahren

    Ich finde das drauf folgende Album STAY ON THESE ROADS besser.
    Hört sich noch erwachsener an...

  • Vor 4 Monaten

    Ich haben eben, lieber Sven, bei laut.de tatsächlich nur deswegen einen Account eingerichtet, um Dir zu dieser Review zu gratulieren. Um sie in aller Tiefe nachvollziehen zu können, muss man wohl einerseits ein gewisses Alter überschritten, auf jeden Fall aber die sich im Zuge des Erwachsenwerdens immer wieder bietenden Tiefen gewagt und schließlich auch durchschritten haben. Die Belohnung für dies vollzogene Wagnis ist dann, ein Album wie das von Dir so trefflich rezensierte in all seinen Schattenmomenten erfüllt von Morgensonne genießen zu können.
    Und wer in dieser Zeit musikalisch von der Münchener Freiheit und Michael Jackson begleitet worden ist, der hat eben andere Erfahrung gemacht. ... over!