laut.de-Biographie
Adrian Vandenberg
Ein Holländer, Meister seines Faches, der mit seinem wallenden blonden Haar wie ein Derwisch die große Bühne beackert: Was nach Football Total unter Johan Cruyff klingt, zeichnet ebenfalls einen aufstrebenden Gitarristen aus dem Land der Tulpen und Coffeeshops aus. Adriaanus van den Berg sammelt erste Meriten mit der einheimischen Kapelle Teaser.
1981 hebt er seine eigene Gruppe aus der Taufe und schwenkt auf die internationale Variante seines Nachnamens um. Vandenberg sind geboren und rocken munter drauf los. Mit AC/DC, Van Halen, MSG, Dio oder Rainbow als leuchtende Sterne macht sich der Gitarrist auf den Weg. Drei Alben bringt die Band zustande, bevor David Coverdale Vandenberg um den Finger wickelt und ihn in die Dienste von Whitesnake stellt.
Seinen Einstand feiert der holländische Flitzefinger auf einem Song des Megasellers "1987". Coverdale kickte den damaligen Gitarristen John Sykes nach dessen erfolgloser Palastrevolte aus der Band, und Vandenberg spielte ausgerechnet zum Hit der Platte "Here I Go Again" das Solo ein.
Bei "Slip Of The Tongue" zwingt in eine Armverletzung aus dem ersten Glied in das Amt des Riff-Zuarbeiters. Dem Intermezzo 1994 mit der Band Manic Eden, bei der er gemeinsame Sache mit Rudy Sarzo und Tommy Aldridge macht, folgt noch eine Whitesnake-Platte 1997 mit "Restless Heart".
Danach ist Schluss, und Vandenberg wendet sich vom Axtschwingen dem Pinselschwingen zu und verdingt sich die kommende Jahre als Maler. Getreu dem Motto "Gitarrist, bleib bei deinen Saiten" steigt Vandenberg im Frühjahr 2014 mit den Moonkings wie Hendrix aus der Asche. Zwei eher dem Blues zugeneigte Alben später ist auch hier schon wieder Schluss. Sänger Bert Heerink kümmert sich wieder um seinen Bauernhof.
Vandenberg hat kurz vor der Rente wieder Bock auf Hardrock, und der funzt am besten mit frischem Blut. Das entnimmt er einmal der holländischen Szene in Form des Bassisten Randy van der Elsen (Tank) und des Drummers Koen Herfst (Epica, Doro). Als besonderes Schmankerl übernimmt der Sänger der derzeitigen Rainbow-Formation Ronnie Romero das Mikrofon. Dessen Performance hebt die Band 2020 auf ein hohes Niveau.
Bob Marlette (Black Sabbath, Alice Cooper, Marilyn Manson, Rob Zombie) dreht die Knöpfchen, und fertig ist die Platte, die auch Anfang der Achtziger hätte erscheinen können. Damit auch jeder merkt, dass das neue Werk auf das Hier und Jetzt datiert, ziert das Erscheinungsjahr 2020 den Titel.
Vandenberg zeichnet die Affinität zu Hardrock in der Tradition der großen Acts Deep Purple, Rainbow und Whitesnake aus. Ein wenig Blues in der rootigen Richtung und ein wenig AOR für die Hairspray-Afficionados komplettieren die Rockshow.
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