Selten hat man einem Album so sehr angemerkt, dass sein Urheber nebenbei als umtriebiger Ghostwriter tätig ist: Auf eine Promophase, die wahrlich keine Wünsche offen ließ – abgesehen vielleicht von einem baldigen Ende – folgt mit "Euphoria" ein vierzehn Tracks starker Langspieler, der mannigfaltiger …

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  • Vor 8 Jahren

    Gehört 4/5
    Amnesia (5/5) war schlüssiger und hatte astreine Thementracks Songs. Kann die Kritikpunkte verstehen, aber ist für mich immernoch weit über Durchschnitt.

    Favoriten, Denkmäler, Comeback, 1 Mio Psychos, Euphoria

  • Vor 8 Jahren

    "Ich fahre durch die City in 'nem Monstertruck,
    Mittelfinger aus dem Fenster und ruf' 'Bomboclat',
    Da kommt die Polizei, fragt: 'Na, sonst noch was?'
    Ich fahr' nur durch die City in 'nem Monstertruck."

    Auf dem Beat von 3 Chinesen mit dem Kontrabass?
    1/5, Ali As war schon immer ziemlich wack.
    Die Produzenten von D-Rap Alben könnten mit Instrumental-CDs tatsächlich deutlich erfolgreicher sein.

  • Vor 8 Jahren

    Nachdem "Amnesia" von Ali As bei mir an den 5/5 gekratzt hatte, war ich sehr gespannt auf das neue Werk "Euphoria".
    Gerade auf die Features mit Kollegah und Motrip habe ich mich gefreut.
    Leider wurden meine Erwartungen weitestgehend enttäuscht.
    Technisch ist Ali As nach wie vor ein überdurchschnittlich starker Rapper und auch die, verglichen mit "Amnesia" etwas reduzierten ,Wortspiele wissen zu gefallen.

    Jedoch überzeugt mich der gesamte Sound der Platte gar nicht. "Amnesia" kam mit einem Brett nach dem anderen um die Ecke, das vermisse ich bei "Euphoria" größtenteils.
    Irgendwie klingt das Album für mich zu "brav".

    Auch die Features gehen für meinen Geschmack komplett unter, ganz grausam finde ich "Lass sie tanzen" mit Namika.

    Insgesamt unterhält das Album zwar über weite Strecken, richtig was hängen geblieben ist bei mir aber nicht.

    Anspieltipps: Euphoria, Comeback/Bombtrack/Ferienhaus/Monsterhaus/Denkmäler.
    Die restlichen Tracks würde ich ohne weiteres skippen.

    3/5

  • Vor 8 Jahren

    Leider keine Verbesserung zum letzten Album, finde es schlecht. Hatte mir mehr Fler-Disses erhofft, daher hat Farid auch den besten part, sollte klar sein.

    • Vor 8 Jahren

      Der Move von Ali ist wiederum ein Grund für mich, meine persönlichen 3/5 auf 5/5 zu pushen. :D

    • Vor 8 Jahren

      Da persifliert er doch eher den Moehrenpatrick, denke ich.

    • Vor 8 Jahren

      Hmm, hat Flizzy sowas auch schon mal gebracht? Jedenfalls sehr sympathisch, Frau Sprenger macht da mal wieder eine Wissenschaft für sich draus.

    • Vor 8 Jahren

      Das, was Baude sagt. Mehr als 3/5 sind da einfach nicht drin'.

    • Vor 8 Jahren

      Wie'n Freigänger

    • Vor 8 Jahren

      Hab' doch letztens schon geschrieben, dass das ein richtiges Stück Dreck und der größte Kackvogel unter der Sonne ist. Aber ihr wolltet mir ja nicht glauben.

    • Vor 8 Jahren

      Vielleicht hats den ein oder anderen schlichtweg nicht interessiert und er wollte sich ein umfassenderes Bild abseits allbekannter Polemik machen

    • Vor 8 Jahren

      Dein Hero ist mittlerweile 36 und kriegt bald, sollte das neue Album ebenso floppen wie der Rest seiner Karriere, die Midlife-Crisis, aber hat einen Jargon drauf wie ein 12jähriger Sonderschüler: "Fiqqhure" - (noch) nix erreicht, aber pöbelt rum wie Kanye.
      Was glaubt er denn, wer er ist? Hustensaft Jüngling? (Und selbst bei dem ist diese Ausdrucksweise peinlich, aber immerhin gehört er noch zu der Generation, die sich so hängengeblieben ausdrückt und könnte nicht wie Ali deren Vater sein, der jetzt einen auf berufsjugendlich und up-to-date mit der Sprache der Kids macht.)

    • Vor 8 Jahren

      Hmm. Eigentlich das, was Menschenfeind sagt. Der Front gegen LGoony letztens ("Ich mag's gerne real" oder so 'ne Scheiße... :D) war einfach zu viel. Gerade von jemandem, der aktuell fleißig bei Kolle und Farid saugt, um endlich was zu reißen.

    • Vor 8 Jahren

      Ich glaube schon, dass der mit seinen Ghostwriter-Aufträgen nen halbwegs guten Lebensunterhalt hat.

      Und seine Twitter-Lingo finde ich ganz witzig, wenn auch sehr von Moneyboy inspiriert :D

      Von Euphoria habe ich aber doch mehr erwartet :(

    • Vor 8 Jahren

      menschenfeind: hat er dir in dein bier gepisst?

    • Vor 8 Jahren

      Toriyamafan mit dem put down des Jahres. Da muss der Menschenfeind jetzt aber ganz tief in die Trickkiste greifen, um da noch zurueckzukommen. :lol:

  • Vor 8 Jahren

    "Ali As - Highlight des Spät-Programms
    Ich bin der, der nach der Show regiert, wie Hero-Junks"

    Ali As - Euphoria

    Die Karriere des Münchener Rappers Ali As hätte, sich sowieso im Spätherbst befindend, unspektakulär und gediegen ausklingen können, ohne das allzuviele Menschen davon Notiz nähmen. Jahrelang lief der mittlerweile 36-jährige unter dem Radar der breiten Hörerschaft und konnte lediglich durch amüsante Feature-Parts von sich Reden machen. Doch dann änderte sich etwas, das dafür sorgte, dass er Teil des kollektiven Hörergedächtnisses wurde, Teil derjenigen die lange Promophasen und vielgeklickte Youtube-Videos vorweisen können.

    Sein Anfang 2015 veröffentliches "Amnesia" samt EP überzeugte allerortens durch erfrischend vielseitige Produktionen des aufstrebenden Produzentenduos David x Eli, ein reichhaltiges Themenspektrum und viel Wortwitz. Mit annährend gleicher Aufstellung schmuggelt er nun "Euphoria" ins Land der Bürokratie. Versetzt das neueste Werk den geneigten Hörer abermals in euphorische Zustände oder gibt es am Ende des Tages lange Gesichter wie auf einem Reiterhof?

    Zunächst sei gesagt, dass das Album denkbar ungünstig, weil grandios anfängt. Ali baut sich seine eigenen "Denkmäler" aus "Scherben und so" und zeichnet ein musikalisch atmosphärisch untermaltes Bild von der Ungerechtigkeit der verrohten Welt, nur um im zweiten Teil mit der Geschichte seiner Eltern samt treibenden Beatwechsel ungeahnt persönlich zu werden, ohne seine Wortspiele zu vergessen. Flowtechnisch gibt sich das erfahrene Urgestein keine Blöße und unterhält bestens.

    "Ich zeige diesen Crews mit flotten Sprüchen, wo es langgeht, wie ein Bootskapitän"

    Nach diesem stimmungsvollen Anfang kann der nächste Track nur verlieren, oder? "Silber oder Gold" kann man wie das spätere "Dope in der Denim" in die Tradition der reinen Punchline-Tracks stellen. Von der Struktur und auch soundmäßig her "Geigenkästen" von Amnesia ähnelnd, werden einem hier mal mehr, mal weniger gute Vergleiche serviert, dazu gibts ansprechende Beats, denen jedoch der letzte Biss fehlt.

    Ausflüge in den Chart-Pop-Bereich ("Lass sie tanzen feat. Namika") werden ebenso unternommen wie sidoeske Kinderchöre eingebaut ("Jetzt komm wir"). Während ersterer dank eingängig orientalischem Beat und catchy Hook den anfangs befürchteten Schmalz wegwischen kann, suhlt sich anderer in einer unangehnemen "Peter Heppner trifft Paul Würdig"-Stimmung, deren Text sich zwar recht ansprechend mit der Frage nach dem eigenem Dasein befasst, musikalisch mau präsentiert jedoch keine eigenen Akzente setzen kann.

    Auch der "Monstertruck" tuckert recht behäbig durch Münchens Vororte. Vom Sound her hat man sich hier klar an Haftbefehls "Ich rolle mit meim Besten" orientiert, ohne die druckvolle Präsenz des Originals ansatzweise zu erreichen, dazu verkommt die lachhaft abgedroschene Hook schon zu einem echten Ärgernis.

    Den Tiefpunkt erreicht Ali jedoch schon relativ früh mit "Was fürn leben". Die reggaelastige Darbietung kann zu keiner Sekunde mitreißen, nervt spätestens ab Malos müder Reißbrett-Hook so sehr, dass dies wie ein guter Kapitän gewertet werden kann - ein astreiner Skipper.

    Das nachfolgende, sehr poetisch betitelte, "Farid Bang" macht anschließend einigen zuvor verbrannten Boden wieder gut. Der Im Vorfeld stark kritisierte Track überzeugt mit funky inzenierter Produktion und einer ohrwurmartigen Hook. In den selbstsicheren Zeilen, die sich keinesfalls um den launigen Nasenbanger drehen, gibt es von Ali gewohnt routinierte Representerkost auf den Gabentisch geklatscht.

    "Was Hater? Ich seh’ in erster Linie nur Bauern als wären sie Schachgegner"

    Der Besungene selbst gibt dann freilich auch noch einige Lines zum Besten. Sein extrem kurzer und dümmlicher Vortrag fällt aber unter die Kategorie "Für die Tonne".

    Die zweite Hälfte des Albums präsentiert sich dagegen weniger durchwachsen (wie ne Madame-Tussauds-Puppe). Ali packt wieder die Emotionen aus und drückt dem Hörer den Schlüssel zum "Ferienhaus" in die Hand. Der ruhige, fast besinnliche Track handelt von einer verblichenen Liebschaft, der Erzähler erinnert sich an gemeinsame Zeiten, verpasste Chancen. Vor seinem geistigen Auge manifestiert sich der zwischenmenschliche Zerfall in Form eines verlassenen Ferienhauses, der Hort gemeinsamer Träume, die nun nur noch staubige Erinnerungen sind.

    An der Umsetzung dieser an sich schönen Idee hapert es jedoch etwas. Da man sich den lustigen Ali als trauernden Liebhaber nur schwer vorstellen kann, fällt es nicht wirlich leicht eine Bindung zu Gehörten aufzubauen und man lauscht den Gedankengängen seltsam unbeeindruckt.

    Der Track "Inge" aus dem Vorgängeralbum, welcher sehr melodisch präsentiert den Niedergang eines "Stars" aufzeigte, konnte eine intensivere Stimmung erzeugen.

    Nun seis drum, denn es folgt nun etwas, worauf viele gewartet hatten:

    Das "Punchline-Bilderbergertreffen". Im Titeltrack laufen Ali As und Gast Kollegah zur Hochform auf und spielen sich die Bälle blendend aufgelegt zu. Beattechnisch gelingt eine wunderbar luftig, leichte, beinahe wolkige Produktion mit sehr gutem Basseinsatz.

    "Von Hooters Café direkt zum Flughafen-Gate
    Unser Stoff lässt dich fliegen, so wie mit Superman-Cape
    Peru-Qualität, wenn ich mich von nun an in Nähe von Losern beweg’
    Dann nur in Genf beim Rudern am See
    Ich chill’ im Perlmutt-Royce, weil das Business sehr gut läuft
    Seit ich Einheiten absetze wie ein Militärflugzeug"

    Kollegah selbst lässt sich auch nicht lange bitten.

    "Ich kauf’ mir Dodge-Sportcoupés
    Und scheiß’ drauf, ob die Kosten sich im Rahmen bewegen wie Hogwarts-Portraits
    On top of the game, Kings in allen Breitengraden
    Ali As, Kollegah - Todeskombi wie ein Leichenwagen"

    Nach dieser überzeugenden Vorstellung geht es auch beim nächsten Song auf hohem Niveau weiter. Der "Comeback Bombtrack" macht seinem Namen alle Ehre. Soundmäßig geht es ordentlich nach Vorne wie ein Brautpaar zum Traualtar und Ali präsentiert sich raptechnisch auf der Höhe...

    ...nur um in anschließenden "Stempel im Pass" wieder etwas den Faden zu verlieren. Beatmäßig ist's solide, klingt jedoch bekannt, ferner gibts eine MoTrip-Hook, die ausgelutschter ist als ein Pornodrehende. Nicht ansatzweise erreicht dieses Stück die atmosphärische Dichte des letztjährigen "Richtung Lichtung" und ist schnell vergessen.

    Das stimmige "1-Mio Psychos", in dem sehr plastisch die hektische Gesellschaft porträtiert wird und der finale, pulsierende Closer "Erpresserbrief" bilden jedoch einen sehr guten Schlusspunkt dieses doch etwas schwankenden Albums.

    Ali As macht auch diese Runde Spaß und unterhält mit kluger Wortakrobatik und Vielfalt. Einige Filler sind jedoch vorhanden und man bekommt durchgehend den Eindruck nicht los, dass hier weitaus mehr Potential vorhanden war und er sich in einige unpassenden Ideen verrannt hat. Der Vorgänger war deutlich runder, hier regieren in störender Abwechslung Licht und Schatten. Für das schon angekündigte Nachfolgewerk mit abermals gleichem Produzententeam sollte er sich aber auf seine vorhandenen Stärken konzentrieren, die er in den guten Momenten dieses Albums konsequent souverän ausspielt.

    3/5

    • Vor 8 Jahren

      Garret vs. Laut.de, what a Fight. Jede Punchline sitzt und die Chips stehen auch bereit. Letztens fragte mich jemand nach dir und ich antwortete völlig überzeugt, etwas langweilig. Das muss ich revidieren, ich werde dich wohl mehr lesen müssen. Zumindest drängt sich das auf. Auch wenn deutscher "Käsehipdihop" überhaupt nicht mein ist. Man lernt halt nie aus. Danke Garret. Der Vollständigkeit wegen:

      Review laut.de: 3/5
      Review Garret: 5/5

      Gruß Speedi

    • Vor 8 Jahren

      Glückwunsch, Garret! Jetzt haste's geschafft. :D

    • Vor 8 Jahren

      Sehr gute Review. Kann ich so unterschreiben. Zweite Hälfte stärker, Farid Bang deutlich besser als vorher.

  • Vor 8 Jahren

    Für mich der Mann der Stunde, again.

    Mein Deutschrap Highlight 2016. Auch wenn Amnesia nen Stück besser war. Ich geb 5 Junge.

  • Vor 8 Jahren

    Wenn Ali As sich konsequent in der Richtung der Songs Was für'n Leben, Jetzt komm' wir und Ferienhaus weiterentwickelt, sollte er für das nächste Album ein Auge auf Julia Engelmann als Feature haben.

  • Vor 7 Jahren

    Genau wie beim Vorgänger "Amnesia" geschehen spendiert Ali As seinem aktuellen Album jetzt auch eine 5 Tracks starke Euphoria EP, die sich thematisch vielseitig präsentiert. Von nachdenklichen Tracks ("Upper & Downer") bis hin zu reinen Einheizern ("Fahnen im Staub") erstreckt sich die Bandbreite. Die Atmosphäre ist durchgängig düsterer als beim Hauptwerk und sorgt gekoppelt mit unterhaltsamen Texten für ein kurweiliges Hörvergnügen.

    DAVID x ELI kümmern sich weiterhin um die hochwertige Beatuntermalung, die mittlerweile immer mehr herausstechende Elemente besitzt. Besonders auffällig ist das breite Spektrum an eingesetzten soundtechnischen Versatzstücken.

    Ali As beweist auch mit dieser EP, dass er kein Hochstapler wie Tetrisspieler ist, sondern Ankündigungen Taten folgen lässt und liefert ein stimmiges Dessert, das den Hauptgang in manchen Punkten locker übertrifft.

    4/5