Ich kann Ali As' Albumtitel durchaus nachvollziehen. Dass die Münchner Spitmaschine bei derart immensem Output eigentlich nur noch schlaflos ihr Dasein fristen kann, sollte so unstrittig sein wie der verdiente Hype um die Person.

"Auf dem Weg zum Größten aller Zeiten" schreiten wir mit Ali erst …

Zurück zum Album
  • Vor 6 Jahren

    Musik für den Toriyamafan.

  • Vor 6 Jahren

    Wie erwartet eine sehr unrunde Platte. Der Typ ist gefangen in seinem "State of the Art"-Film.

  • Vor 6 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 6 Jahren

    Die einen halten Ali As für einen verquarzten Spinner, andere wiederum hören ihm gerne zu. Nicht zuletzt seit seinem qualitativen Durchbruch Anfang 2015, was primär an der Wahl des Produzententeams David X Eli lag, die mit ihren durchdachten und experimentellen Produktionen den im Traptunnel festgebissenen Deutschrap neue Facetten aufzeigen und Alis Musik auf ein ganz neues Level hieven konnten. Sein Wortwitz, der in Bestform mit dem eines Kollegah ebenbürtig ist konnte dadurch enorm glänzen. Amnesia und Euphoria (samt EPs) konnten so für einige atmosphärische Highlights sorgen, wenn auch qualitative Schwankungen nicht wegzudiskutieren sind.

    So ist Ali als Person abseits seiner Wortspiele wenig aufregend, seine Texte über Bitches, Gewalt und Fame wirken aufgrund seiner karikaturhaften Ausstrahlung, sowie dem Kifferimage bisweilen eher lächerlich, einzig die erwähnten Beateinsätze retten desöfteren ganze Passagen. Dennoch fungiert seine markante Stimme auf solchen Soundflächen ziemlich gut, weswegen man nun ganze drei Alben mit dem eigentlich immergleichen Konzept bekommen hat.

    Euphoria hatte einige extreme Ausfälle bei gleichzeitiger Hitdichte, hier bleibe ich nach mehreren Hördurchgängen eher nachdenklich zurück. Der ganz große Hit fehlt, ebenso bleibt das Niveau relativ konstant auf mittlerem Level. Was auffällt ist, dass sich Ali hier etwas reduzierter heranwagt, die Liebesnummern werden ("Liebe in Zeiten des Krieges", wenn auch akustisch spärisch einlullend) recycelt, viele Filler mit Aufzählungen eingebaut und kurioserweise baut er hier viel weniger auf sein eigentliches Trademark: Die Wortspiele.

    Entweder sind diese irgendwo zwischen Munich und dem Golden Era Tape verlorengegangen oder er hatte diesmal weniger Lust, auch der mittlerweile schon obligatorische Track mit Kollegah verkommt zu einer absolut müden Vorstellung beider Protagonisten, was verwundert, war der titelgebende "Euphoria" noch der stärkste Track des Vorgängers. Statt dreamy Sounds gibts hier eine seltsam öde Untermalung und textliche Sparflamme.

    A propos Sparflamme: Anders als die letzten EPs die einige absolute Geheimtipps bieten konnten, die so manchen Albumtrack alt aussehen ließen, verkommen alle 5 Stücke der Insomnia EP zu absolut einfallslosen Standardnummern mit uninteressamtem Inhalt. Schade. Besser wirds, wieder befeuert durch hypnotische Beatspiralen auf dem verträumt-treibenden Titeltrack, "Kilimandscharo/Nachtwache" (verspielt melodisch und mit starkem Kolja Feature) oder der ersten Single "Mercedes", die mit summend-wabernden Soundbild und einprägsamer Hookline ein Reißbretthit mit genügend Charme darstellt. Wies anders geht, zeigt dann leider "Senden an Alle", welches seinen soghaften Beat mit einem nervig ausgefallenen Refrain verschandelt.

    "Jasmina" ist eine programmierte Schunkelnummer, bei der völlig egal ist, wer gefeatured wird, anders bei "Ich Drifte", bei dem Prinz Pi mal wieder mit dem Vorschlaghammer zeigen muss wer in Punkto Geschwurbel den Längsten hat. Auch hier wieder eine angenehme Soundkulisse, die jedoch bei den eigentlichen Einheizern "Königshallen" und "Stuntman" seltsam bekannt vorkommt. Das manisch monotone "Cobra Kai Dojo Style" zeigt sich wunderbar tranceumschlungen, "verfolgt von Ferraris" folgt eher der drögen Fillerregie, "111" schlägt in die gleiche Kerbe.

    Was bleibt da noch? "Pfeil & Bogen" präsentiert eingangs erwähntes Experimentieren zu ausgelutschten Phrasen und "Von den fernen Bergen"s frisches Soundgerüst verkommt leider in der Folge zu einer überspitzen Zeigefingerbehandlung der Flüchtlingsthematik, samt SXTN Feature. Deren Tussipop mit "Jippih-Jippih-Yeah"-Einschüben zielt direkt ins Radio. Genug Abwechlungs ist also vorhanden, wenn hier auch wenig hängenbleibt, was vorallem an den eher runtergewirtschafteten Texten liegt. Aber hört man da wirklich noch genau hin?

    Manche werdens auch weiterhin, manche sind gesättigt und für die anderen bleibt es "wack, irrelevant und Schrott" (ein Freund aus Wien) ;)

    3/5 gerade noch so

  • Vor 6 Jahren

    bleibt dank sxtn-feature ungehört.

  • Vor 6 Jahren

    Ali ist mir ziemlich unsympathisch und nach "Amnesia" ging es eh in eine komische Richtung (die Allianz mit dem Deus-Maximus-Mastermind half auch nicht gerade), weshalb das Album ungehört bleibt. Außerdem ist er erwiesenermaßen ein Undercover-Reptiloid.

  • Vor 6 Jahren

    Er kann so viel mehr.
    Aber trotzdem sind ein paar ordentliche Tracks drauf.
    "Ich drifte" und "Liebe in Zeiten des Krieges" sind da noch die besten, während der Rest eher zur Mittelmäßigkeit tendiert, deshalb 3/5

  • Vor 6 Jahren

    mukke interessiert mich 0. mich würde aber interessieren ob man bei ihm auch ne pizza funghi bestellen kann?

  • Vor 6 Jahren

    Definitiv besser als das letzte. Vielleicht hier und da bissel zuviel Mainstream und Marteria gehört der gute Ali aber wenn es so klingt wie die Sxtn Nummer dann feier ich das. Für mich aktuell Top 3 Rapper in D. Senden an alle, Königshallen, Cobra Kai Dojo Style ( alleine der Trackname! ) richtig bombisch. Rundes, gutes Album.

  • Vor 6 Jahren

    Mag es auch lieber als Euphoria. Weniger peinliche Experimente, mehr Atmosphäre. Hätte mir mehr (oder überhaupt) Auto-Tune gewünscht. Diesmal ist der Einstieg nicht ganz so wuchtig wie bei den Vorgängern. Die Inhaltliche Verwässerung ist immernoch spürbar, aber die Produktion reisst an manchen Stellen wieder raus. Neben 0815 Nummern wie Jasmina, verfolgt von Ferraris oder 111 finden sich auch Perlen. Aber die Highlights sind spärlich gesäät.

    Favoriten: Kilimandscharo, Insomnia, Senden an Alle

  • Vor 6 Jahren

    Hab nen krassen Ohrwurm von Cobra kai dojo Style. Hätte ich dem Ali nicht zugetraut, der Rest des Albums ist auch hörbar.

  • Vor 6 Jahren

    Album gehört. Naja ist nicht der große Wurf, ziemlich viele Ausfälle: Senden, Ferrari, Königshallen, Cobra, ...

  • Vor 6 Jahren

    Das Album lief vorhin bei 'nem Bekannten im Hinergrund und machte einen stabileren Eindruck als der teilweise sehr poppige und kalkulierte Vorgänger, nach dem ich Ali eigentlich abgeschrieben habe (s. o.). Und - glaubt mir, ich bin darüber alles andere als begeistert - "Jasmina" mit diesem Joshi Mizu ist mal ein ganz, ganz fieser Ohrwurm. :D Vielleicht höre ich die Tage doch nochmal aufmerksam rein und unterbreche die aktuelle Dauerdröhnung durch 2 Chainz und Gucci.

  • Vor 6 Jahren

    @icy

    Schön, dass auch mal so eine Meinung kommt.Bei mir läuft es trotz angesprochener Themenarmut wie erwartet seit Release jeden Tag. Produktionstechnisch machts einfach Fun (Mercedes, einer der Tracks des Jahres für mich oder auch der Titeltrack). Auch einige Songs, die mir anfangs nicht gefallen haben, gingen im Laufe der Wochen (anders als bei Euphoria, wo ich mir nach wie vor nur die Hälfte der Tracks gut geben kann) schön ins Ohr. Gerade das von dir genannte Jasmina ist einfach fies eingängig, vorallem Joshi Mizu, dessen einfache Lines alle hängenbleiben (besonders die Lombardi-line ;) ), ziemlich fresh klingt und wunderbar mit Ali harmoniert im flüssigen Wechselspiel.

    Ich hab Ali früher auch nicht gehört, muss man mögen diesen Stil und Vermarktungsweise, aber seit er diese Produzenten hat, ist das Soundbild stellenweise grandios und locker unterhaltsam

    • Vor 6 Jahren

      Ist das der Joshi Mizu, der auch schon bei "Zodiak"von Chak und Raf dabei war?

    • Vor 6 Jahren

      DarkO: Ja, genau der, wobei er da bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Könnte aber auch daran liegen, dass mich Chakuza mit seinem komischen Stimmeinsatz und ekligen Lines über Kackwürste und Arschhaare zu sehr verstört hat. :lol:

      Corvo: Wusste ja gar nicht, dass du dich so intensiv mit ihm befasst. Ali ist schon deshalb einer der Guten, weil er im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht nur die Reime, Wortspiele und Technik im Blick hat, sondern immer auch den Song und das musikalische Gesamtpaket. Klar, manchmal übertreibt er es dann auch, nicht jede Hook zündet und es wirkt, als wollte er mit aller Macht den nächsten Hit à la "So wie du bist" erzwingen, aber auf dem Vorgänger und hier geht es überwiegend gut auf.

      Das Album läuft gerade wieder und ich muss sagen, dass die Produktionen deutschlandweit ganz oben mitspielen. Eigentlich erstaunlich, dass ihm noch kein größerer Name sein Produzententeam weggeschnappt hat, aber gut so, das passt einfach zu gut. Thematisch ist da echt nicht viel und ein paar Vergleiche sind recht schief, aber er haut immer wieder gute Punches raus und bringt mich öfter zum Lachen, ohne dass es niveaulos wird. Ist irgendwie alte Schule ohne altbacken zu sein. Bin auf jeden Fall positiv überrascht, dass Ali sich trotz der Releasedichte und komischer Promo-Moves wieder gefangen und abgeliefert hat.

  • Vor 6 Jahren

    Gute platte. Allein der erste verse des intros ist technisch sehr anspruchsvoll. Sorgt ja heute nicht mehr für aha-momente, aber der part ist schon ziemlich beiindruckend.

    Bis jetzt gilt:
    Amnesia > EMWIMO > Insomia > Euphoria.

  • Vor 6 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.