laut.de-Biographie
Amanda Bergman
Stockholm, Schweden, Ende Februar 2016. Der Frühling ist nah, die Touristen fern. Musikliebhaber fliehen vor dem sekündlich zu erwartenden Wetterumbruch in kuschelige Indie-Plattenläden. Hier träufelt die Melancholie aus den Speakern wie geschmolzener Schnee vom Vordach. Auf Dauerrotation: Amanda Bergman.
Es ist die Winterdepression, das ewige Verarbeiten, der große Schritt vor dem kommenden Aufbruch. Mit gerade einmal 28 Jahren steht Amanda Bergman vor den Trümmern einer gescheiterten Ehe. Auf "Docks" verarbeitet sie Bruchstücke von Trennung und Schmerz. Sie tut, was ihr ehemaliger Lebenspartner Kristian Matsson (The Tallest Man On Earth) ein Jahr zuvor auf "Dark Bird Is Home" tat.
Doch es war nun einmal ein langer, keinesfalls bloß von Leid geplagter Weg zum musikalischen Befreiungsschlag der Schwedin. "Ich habe zwar ziemlich früh angefangen, Musik zu machen, aber ich habe nie daran gedacht, Musikerin zu werden", sagt Amanda Bergman im Deutschlandradio.
So unternimmt sie, zunächst ohne große Ambitionen, erste musikalische Gehversuche unter dem Pseudonym Hajen. Ab 2010 tritt sie als Idiot Wind in Erscheinung, veröffentlicht ihre Singer-Songwriter-Kost in den nächsten vier Jahren vor allem über MySpace. Nach der gleichnamigen EP erscheint 2012 die 7"-Single "Find The Rhythm In The Noise".
Trotz eigener Begleitung am Piano bleibt Bergmans große Leidenschaft das Singen. Die säuselnde, bisweilen sphärische Art, mit der sie ihre Texte ins Mikro haucht, treibt sie in die Arme der Indie-Soft-Popper Amason. Mit jenen vier ähnlich verträumten Kollegen nimmt sie 2015 das Album "Sky City" auf und sieht den Weg zur musikalischen Selbstverwirklichung nun vor sich.
Muss die Dame das Mikro bei Amason noch von Zeit zu Zeit an ihre Kollegen abdrücken, trommelt sie für ihr eigenes Studiodebüt bald Bandkollegen und auch Ex-Mann Matsson zusammen, um ihre Stimme fortan als alleinigen Mittelpunkt eines zurückhaltenden, aber akzentuierten Indie-Folk-Instrumentariums zu zelebrieren. "Docks" erscheint im Februar 2016. Ein Werk, für das sie nun endlich auch mit ihrem Klarnamen stehen mag.
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