"Hallo, wer braucht hier eigentlich so lange?" wäre wohl die treffendere Frage beim Thema Anajo gewesen. Zumindest aus Fansicht. Drei lange Jahre sind seit dem Debüt der drei sympathischen Augsburger Indie-Youngsters vergangen, und so sehr ich dem Folgewerk auch entgegen fieberte, so bange war mir …

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  • Vor 17 Jahren

    Spätestens seit Stefan Raabs Bundesvision Song Contest 2007, dürfte die Band „Anajo“ dem deutschen Volk nicht gänzlich unbekannt sein. Sie machen Gitarrenpop den ich als grenzwertig bezeichne - Frontsänger Oliver Gottwald trifft nicht alle Töne und trällert dabei seine Texte mit femininer Attitüde in die Welt hinaus. Entweder liebt man diese Band also, oder eben nicht. Ihr Vorgängeralbum „Nah bei mir“ war mein persönlicher Einstieg in diese bunt, poppige Musikwelt von Anajo. Dann mal sehen ob ihr neues Werk mit dieser Reise fortsetzt.

    Beschämenderweise erfuhr ich erst durch TV Total vom neuen Projekt „Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?“ und ihrer Teilnahme bei Raabs Musikantenstadel. Gemeinsam mit Klee-Frontsängerin Suzie Kerstgens traten sie dort mit „Wenn du nur wüsstest“ für das Bundesland Bayern auf. Ein radiokompatibler, klarer und durchdachter Song über eine heimliche Schwärmerei setzt dort an, wo Anajo vor drei Jahren aufgehört haben. Noch einmal: Entweder gefällt einem der Stil, oder eben nicht. Während die einen aufgrund des Kitsches und der Wortbetonungen das Weite suchen, beginnen andere Menschen die Dauerrotation des Lieds zu aktivieren. Ich gehöre zu Letzteren.

    Anajo machen positive, frische und peppige Musik bei der es meistens um Sehnsüchte, Liebe und Veränderungen geht. Diese Inhalte sind eingebettet in eingängige Melodien, Gitarrenzupferei und Schlagzeugklängen. Manchmal frech und witzig wie bei „Streuner“ und „Hotelboy“, mal melancholisch wie „Am Anfang“ oder mal total verrückt wie „Stadt der Frisuren“. Anajo schaffen es ihren Stil weiterhin auszubauen. Beim Hören singt ein guter Freund zu mir, jemand den ich schon seit Jahren kenne und dem ich gerne beim Reden lausche. Dieser eigene Stil entführt mich in eine unbeschwerte, lockere, farbenfrohe und positive Welt voller Leichtigkeit. Warum das so ist? Keine Ahnung, ich weiß schließlich auch nicht Alles.

    Ich hüte mich davor diese CD in Einzelstücke zu zerlegen. Lieder wie „Spätsommersonne“ und „Gleis 7, 16 Uhr 10“ will ich mir am liebsten den ganzen Tag anhören… Ach was rede ich: Da gibt’s noch fünf andere Lieder von denen ich nicht genug bekommen kann. Vom Anfang bis zum Ende ist keinerlei Langeweile ersichtlich. Alle Titel gehen ohne an Ehrlichkeit zu verlieren, in den Gehörgang der Fans und die Repeat-Taste wird wohl noch einige Male herhalten müssen. Bevor ich es vergesse… Anajo haben meinen Namen sogar in einem Titel verewigt: „Franzi plus 2“ ist Nummer Acht auf „Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?“ und wohl auch einer der partytauglichsten Liedern auf dem Album.

    Eine bessere Jahreszeit für den Release dieses Werkes hätte man denke ich auch nicht wählen können: Der Frühling klopf bereits an die Haustür und mit diesen 13 Titeln bringt man sich bereits in passende Stimmung. Keine Euphorie, kein Gebrüll sondern einfach nur grinsend beim Autofahren am Lenkrad zum Takt klopfen. Jaaa, das ist Anajo. Diese Band wird leider niemals kommerziellen Erfolg, wie beispielsweise „Juli“, erlangen – Einfach weil Olivers Stimme bei vielen Menschen Brechreiz auslöst. Vielleicht auch gut so, denn auf diese Art und Weise bleiben die drei Augsburger eine Band die man nicht mit seinem Nachbarn teilen muss. Verstanden? „Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?“ ist für mich das beste Album dieses jungen Jahres und ich freue mich schon jetzt auf Weitere. Bleibt so wie ihr seid Jungs: Ehrlich, Natürlich, Positiv und Verrückt. Verdammt - Wenn Freak sein, „Anajo Hören“ heißt, dann bin ich es. Jawohl!!

    9 / 10

    http://franz-dumfart.com/blog/anajo-hallo-…

    Gruß Gruß
    MESH-i, der sich auf Flames wie früher freut :D

  • Vor 17 Jahren

    schön langer beitrag. mir hätte das "9/10" genügt.

  • Vor 17 Jahren

    auf myspace kann man übrigens das ganze ding durchhören...

  • Vor 17 Jahren

    und wie lautet die myspace-seite von anajo?

  • Vor 17 Jahren

    achja auf tonspion (http://www.tonspion.de/mp3.php?mp3=4118&am…) kann man sich via tapete streuner downloaden.

  • Vor 17 Jahren

    ich kenne die neue platte noch nicht, aber auf der alten gibt's am gesang für meinen geschmack nichts zu bemängeln. ich höre da auch keine falschen töne oder so. anajo sind für mich eine echte entdeckung gewesen, nachdem ich sie vor zwei jahren mal in einem kleinen club live gesehen habe.

  • Vor 17 Jahren

    also was ich die letzte stunde so reingehört habe, lässt eigentlich keinen abbruch. wobei mir die singleauskoppelung bzw. das songcontest lied am wenigsten gefällt. im gegenteil zu spätsommersonne!

  • Vor 17 Jahren

    so, etliche durchgänge der pladde liegen jetzt hinter mir. sie gefällt mir ziemlich gut, ist für meinen geschmack aber ein kleines bisschen schwächer als das debut-album. das liegt in erster linie daran, dass die lieder alle sehr vorhersehbar sind (was auf dem debut auch nicht anders war, aber da war die ganze musik noch frischer), immer wieder dieselbe rhythmik.

    was weiter oben über die stimme geschrieben wurde, stimmt schon. dieses mal liegt olli wirklich manchmal daneben. dafür gefällt mir nach vielen durchläufen das duett mit der klee-sängerin deutlich besser. ingesamt ein album, das ich mir gerne anhöre.

  • Vor 17 Jahren

    Ja kann Dir voll zustimmen. War vorgestern auf einem Konzert der Band. Hat viel Spass gemacht, bis mir auf Grund der echt üblen Räumlichkeit schlecht geworden ist...
    Finde aber "Wenn Du nur wüsstest" nach wie vor als den schlechtesten Track auf der Platte...

  • Vor 17 Jahren

    @Yoless (« Finde aber "Wenn Du nur wüsstest" nach wie vor als den schlechtesten Track auf der Platte... »):

    dem kann ich zustimmen. irgendwie sind sie mir da ausnahmsweise zu nah am kitsch, wobei ich das sonst immer sehr spannend finde. naja, review kommt auch demnächst :)

  • Vor 17 Jahren

    juhu, und nächsten WE darf ich Anajo auf nem Festival bewundern, das is einfach musik die Spaß macht